Tägliche Meditationen
X

Donnerstag,
10. Juni 2021

Eure Gerechtigkeit muss größer sein

Donnerstag der zehnten Woche im Jahreskreis

Anton Stehmer

Mt 5,20-26
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.

Einführendes Gebet: Jesus, du hast deine Jünger gelehrt und sie haben dir zugehört und von dir gelernt. Nun komme ich zu dir, um zu hören und zu lernen und so als dein Jünger zu wachsen.

Bitte: Heiliger Geist, lehre und inspiriere mich, damit ich das Wort Gottes recht aufnehme und eine praktische Orientierung finde.

1. Eine größere Gerechtigkeit. Von welcher größeren Gerechtigkeit spricht Jesus? Die Pharisäer und Schriftgelehrten hielten sich für gerecht. Jesus aber sagte zu seinen Jüngern, dass ihre Gerechtigkeit noch größer sein müsse als die der Pharisäer. Die Jünger fragten sich, wie das denn möglich sein solle, denn sie hatten großen Respekt vor den religiösen Autoritäten. Jesus zeigte ihnen durch sein Leben, worin die größere Gerechtigkeit besteht, die ins Himmelreich führt.

2. Es fängt ganz klein an. Aus dem Herzen des Menschen kommen die bösen Gedanken, sagte Jesus einmal zu den Pharisäern. Mit einem bösen Gedanken über einen anderen fängt es an, dann steigert sich das zum Zorn und schließlich folgt die böse Tat. Jesus lehrt hier seine Jünger, dass man das Böse schon von der Wurzel her bekämpfen muss. Das können wir aber nur mit Jesu Hilfe. Unsere Kraft reicht dazu nicht aus.

3. Selbstgerechtigkeit bekämpfen. Das Problem der Schriftgelehrten und Pharisäer, ja selbst der Jünger, war die Selbstgerechtigkeit. Auch für uns heute gilt dasselbe. Wenn man mit einem anderen in Konflikt steht und meint, im Recht zu sein, soll man sich selbstkritisch fragen, ob man nicht auch für den Streit mitverantwortlich ist. Man soll Versöhnung suchen, statt auf sein Recht zu pochen, rät Jesus. Es ist nicht nur eine rein menschliche Frage, denn letztendlich muss man sich für sein Handeln vor Gott verantworten. Und das könnte für einen schlecht ausgehen, denn Gott fordert von seinen Jüngern eine größere Gerechtigkeit.

Gespräch mit Christus: Jesus, auch in mir steckt eine gewisse Selbstgerechtigkeit. Und manchmal rede ich zu negativ oder richte über andere. Doch du hilfst mir, in deiner Gerechtigkeit zu wachsen, wenn ich dich darum bitte und mich selbst loslasse.

Vorsatz: Am Abend prüfe ich mich, was ich so geredet und gedacht habe und mache mir bewusst, welche Folgen es haben könnte, hat oder hätte haben können.

Archiv

Tägliche Meditationen