Tägliche Meditationen
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Montag,
29. Januar 2018

Der erste Verkünder Jesu im Heidenland

Montag der vierten Woche im Jahreskreis
Hl. Josef Freinademetz, Missionar
Hl. Valerius von Trier, Bischof
Hl. Aquilinus, Bischof, Märtyrer

Ellen Charlotte Petermann

Mk 5,1-20
In jener Zeit kamen Jesus und seine Jünger an das andere Ufer des Sees, in das Gebiet von Gerasa. Als er aus dem Boot stieg, lief ihm ein Mann entgegen, der von einem unreinen Geist besessen war. Er kam von den Grabhöhlen, in denen er lebte. Man konnte ihn nicht bändigen, nicht einmal mit Fesseln. Schon oft hatte man ihn an Händen und Füßen gefesselt, aber er hatte die Ketten gesprengt und die Fesseln zerrissen; niemand konnte ihn bezwingen. Bei Tag und Nacht schrie er unaufhörlich in den Grabhöhlen und auf den Bergen und schlug sich mit Steinen. Als er Jesus von weitem sah, lief er zu ihm hin, warf sich vor ihm nieder und schrie laut: Was habe ich mit dir zu tun, Jesus, Sohn des höchsten Gottes? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht! Jesus hatte nämlich zu ihm gesagt: Verlass diesen Mann, du unreiner Geist! Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Mein Name ist Legion; denn wir sind viele. Und er flehte Jesus an, sie nicht aus dieser Gegend zu verbannen. Nun weidete dort an einem Berghang gerade eine große Schweineherde. Da baten ihn die Dämonen: Lass uns doch in die Schweine hineinfahren! Jesus erlaubte es ihnen. Darauf verließen die unreinen Geister den Menschen und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See. Es waren etwa zweitausend Tiere, und alle ertranken. Die Hirten flohen und erzählten alles in der Stadt und in den Dörfern. Darauf eilten die Leute herbei, um zu sehen, was geschehen war. Sie kamen zu Jesus und sahen bei ihm den Mann, der von der Legion Dämonen besessen gewesen war. Er saß ordentlich gekleidet da und war wieder bei Verstand. Da fürchteten sie sich. Die, die alles gesehen hatten, berichteten ihnen, was mit dem Besessenen und mit den Schweinen geschehen war. Darauf baten die Leute Jesus, ihr Gebiet zu verlassen. Als er ins Boot stieg, bat ihn der Mann, der zuvor von den Dämonen besessen war, bei ihm bleiben zu dürfen. Aber Jesus erlaubte es ihm nicht, sondern sagte: Geh nach Hause, und berichte deiner Familie alles, was der Herr für dich getan und wie er Erbarmen mit dir gehabt hat. Da ging der Mann weg und verkündete in der ganzen Dekapolis, was Jesus für ihn getan hatte, und alle staunten.

Einführendes Gebet: Jesus, bei dir und in deiner Nähe brauche ich keine Angst zu haben. Ich vertraue auf deine Macht und deinen Schutz. Ich weiß, dass du mich nie alleine lässt.

Bitte: Jesus, hilf mir, allen Menschen mit Liebe zu begegnen.

1. Der Schock bei der Ankunft. Jesus und seine Jünger gelangten in die Nähe der Stadt Gerasa. Es war eine heidnische Stadt. Die Szene, die wir heute betrachten möchten, spielt also im tiefsten Heidenland (seit Alexander dem Großen - dem 4. vorchristlichen Jahrhundert - unter fremdem Einfluss), welches die Juden eigentlich nur mit Furcht betraten. Wenn man genau liest, stellt man fest, dass während der ganzen Handlung nur von Jesus die Rede ist. Blieben also die Jünger erst einmal im Boot? Denn die Zeit der Heidenmission war noch nicht gekommen. Die Grabhöhlen vermitteln den Eindruck einer schaurigen Umgebung und der Schockeffekt bleibt auch nicht aus, als plötzlich ein "Wahnsinniger" aus den Gräbern springt.

2. Die Überlegenheit Jesu über das heidnische Unwesen. Mit der Rede von "Besessenheit" verbindet sich die Vorstellung, dass Menschen bösen Geistern gewissermaßen als Wohnung dienen, von ihnen ganz und gar in Besitz genommen werden können. Erfahrungen von Ich-Verlusten drücken sich auf diese Weise aus, der Besessene ist ein willenloses Werkzeug des Dämons. Der besessene Mensch muss dem Dämon unter anderem seine Stimme leihen. Jesus treibt den Dämon aus und demonstriert hier seine Überlegenheit und Macht. Der Mann wird geheilt und so zum ersten Heiden, der Jesus verkündet.

3. Wenn man lebendig tot ist. Dieser Mann aus Gerasa ist ein ganz extremes Beispiel. Er hat sein Zuhause dort, wo es kein Zuhause gibt. Seine Heimat ist die Heimatlosigkeit, sein Leben ein "Unleben". In seinem Zustand kann er sich niemandem mehr zuwenden, um Hilfe zu finden. Seine innere Zerrissenheit hat ihn erschüttert und kaputt gemacht. Die Einbindung im "normalen" sozialen Gefüge ist unmöglich geworden. Wie gehen wir mit solchen Menschen um, wenn sie uns begegnen? Wir müssen ihnen mit Liebe begegnen.

Gespräch mit Christus: Jesus, schenk mir die Gnade, die Kraft und den Mut, allen Menschen, besonders denen, die im Umgang sehr schwierig sind, mit Liebe zu begegnen.

Möglicher Vorsatz: Heute werde ich mich um eine Person kümmern, die ich vielleicht innerlich ablehne, die aber meine Hilfe braucht.

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