Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
30. April 2015

Selige seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt

Donnerstag der vierten Woche in der Osterzeit
Hl. Pius V. , Papst
Hl. Pauline von Mallinckrodt SCC, Generaloberin

P. Karl Maurer LC

Joh 13,16-20
Als Jesus die Füße seiner Jünger gewaschen hatte, sagte er zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr, und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt. Ich sage das nicht von euch allen. Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muss sich erfüllen: Einer, der mein Brot aß, hat mich hintergangen. Ich sage es euch schon jetzt, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt: Ich bin es. Amen, amen, ich sage euch: Wer einen aufnimmt, den ich sende, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.

Einführendes Gebet:  Du hast den Jüngern die Füße gewaschen. Das war nicht nur eine äußere Geste. An ihr können wir ablesen, wie Gott ist. Du offenbarst uns hier das Wesen Gottes.

Bitte: Ich bitte dich um die Gnade, mich ein wenig in das Geheimnis, das sich in der Fußwaschung verbirgt, „hineinblinzeln” zu lassen. ‐ Nicht um eine Neugierde zu befriedigen, sondern um für mein Leben zu lernen.

1.  Jesu Vorbild. Jesus kam, um zu dienen. Wir hingegen lassen uns oft selber lieber bedienen. Manchmal fällt es uns sehr schwer, uns zu erheben, auf den anderen zuzugehen und ihm einen Dienst zu erweisen. Jesus aber tut noch unendlich viel mehr als das. Er macht sich zum Kleinsten der ganzen Runde.Das Waschen der Füße war der niedrigste Dienst. Jüdische Sklaven waren sogar davon befreit. Jesus wollte gerade durch diese Tat ein Zeichen setzen. Er wollte uns zeigen, wie weit die Liebe geht. Seine Liebe geht bis zum Äußersten.

2. Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt. Wissen allein genügt der Liebe nicht. Sie ruft uns auch auf, nach diesem tiefen Wissen zu handeln. Man könnte nun meinen, ein starker Wille befähigt uns dazu. Doch eine bloße Willensanstrengung genügt nicht, um zu lieben, wie er uns geliebt hat. Es gelingt nur, wenn wir uns von seiner Liebe anziehen und in Besitz nehmen lassen. Paulus schreibt in diesem Zusammenhang von einer Ergriffenheit (vgl. Phil 3,12). Diese Ergriffenheit hat etwas mit unserem Herzen zu tun. Wir „müssen” zulassen, dass Jesus uns die Füße wäscht, dass wir ganz unverdient seine Liebe empfangen, dass seine zugleich sanfte und starke Liebe uns durchdringt.

3. Ich bin es! Judas hat nicht erkannt, wer Jesus war. Er hat in ihm nur den Menschen gesehen. Er hat sein Denken nicht gewandelt und als Jesus nicht mehr seinem Denken entsprach, hat er ihn schon innerlich verlassen.Jesus ist der wahre Mensch schlechthin. Aber er ist nicht nur wahrer Mensch, er ist auch wahrer Gott: der einzige Sohn des Vaters, der an seinem Herzen ruht, und zu uns gekommen ist.Nur wenn wir von innen her verstehen, wer er ist, können wir ihm folgen. Es übersteigt zwar unsere menschlichen Kräfte, seine Botschaft zu leben, doch zugleich erfüllt sie unsere tiefsten Sehnsüchte und so befähigt sie uns zu mehr, als wir selbst erahnen können.

Gespräch mit Christus: Selig ‐ glücklich zu preisen ‐ seid ihr, wenn ihr versteht und tut, was ich an euch getan habe. Beides, das Verstehen und Tun wird uns in dem Maß gegeben, in dem wir uns von dir zuerst lieben lassen.

möglicher Vorsatz:  Heute möchte ich den Tag damit verbringen, den Menschen, denen ich begegne zuzuhören, sie als Botschafter Jesu aufzunehmen.

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