Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
18. Juli 2019

Demut

Donnerstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis

Dorit Wilke-Lopez

Mt 11,28-30
In jener Zeit sprach Jesus: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

Einführendes Gebet: Jesus, danke für diesen Termin mit dir. Danke, dass du mir anbietest, eine Zeit bei dir zur Ruhe zu kommen. Ich will ganz nah bei dir sein und dir meine Last abgeben. Danke, dass du sie trägst.

Bitte: Bitte gewähre mir das Geschenk der Demut.

1. Lasten abgeben. Stell dir Jesus vor, wie er vor dir steht und dich zu sich ruft und die Hände ausstreckt und dich voll Mitgefühl anschaut. Er kennt deine Lasten. Er sieht, wie schwer manche Dinge in deinem Leben sind. Schließe jetzt die Augen und stell dir vor, du legst eine Last nach der anderen langsam in Jesu Hände. Er nimmt sie dir ab. Was macht er damit?

2. Azubi bei Jesus. Jesus lädt dich dann ein, sein Joch auf dich zu nehmen. Das war damals ein bildhafter Ausdruck dafür, Schüler eines Rabbi zu werden. Du könntest dir jetzt vorstellen, dass du Jesus sagst:"Ja, Jesus, du sollst mein Rabbi sein. Ich will von dir lernen. Ich möchte, dass du mir beibringst, wie ich ewig und in Freude leben kann. Wie groß das ist! Wie dumm wäre ich, wenn ich nicht dein Schüler oder deine Schülerin würde!"

3. Die entspannteste Haltung der Welt. Was lehrt Jesus? Demütig sein. Demut ist die entspannteste Haltung, die es gibt. Demut heißt nicht, sich zum Fußabtreter für die anderen zu machen. Demut heißt nicht, seine Fähigkeiten klein zu reden oder zu verstecken. Demut heißt, dass ich mir bewusst bin, dass ich in allem beschenkt bin – allein durch die Güte Gottes. Meine Talente, meine guten Taten, mein Gebet, meine Liebe zu den anderen, alles ist Geschenk Gottes. Er schenkt mir das alles einfach so, ohne dass ich irgendetwas vorher habe tun müssen. Aus Güte. Das schafft Ruhe. Ich darf sein Werkzeug sein und mich daran freuen. Aus dieser Perspektive ist die Freude eine doppelte: einmal über die eigenen Fähigkeiten und Erfolge, und dann nochmal, weil Gott mich so beschenkt. Aus dieser Haltung heraus lebt Jesus ohne Angst und voller Güte als Kind seines Vaters. Mit ihm, unter seinem Joch, darf auch ich so leben.

Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass du mir die schreckliche Mühsal meiner Fehler und Sünden abnimmst. Danke, dass du mir die Mühsal abnimmst, mir die Liebe des Vaters verdienen zu müssen. Ich will von dir lernen, jeden Augenblick in dieser Liebe zu leben und sie zu genießen. Dann wird mein Leben leicht und ich kann gütig sein. Das Angebot, das du mir im Evangelium gerade gemacht hast, dein Joch zu tragen, nehme ich gern an.

Vorsatz: Heute lasse ich mich von Gott lieben und betrachte voll Dankbarkeit alles, was mir heute gelingt. Und meine Last mit meinen immer wiederkehrenden Fehlern gebe ich vertrauensvoll an Jesus ab.

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