Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
12. April 2023

Hinhören

Mittwoch der Osteroktav

Elias Hamperl

Joh 20,11-18
In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

Einführendes Gebet: Rabbuni, mein geliebter Meister! Ich möchte mich von dir mit meinem Namen ansprechen lassen, wenn wir nun in ein Gespräch kommen.

Bitte: Richte meinen Blick auf das Positive in meinem Leben.

1. Perspektivwechsel. Oft ist unser Blick verengt und wir achten darauf, was uns zu fehlen scheint – dabei sehen wir dann nicht mehr, was uns bereits gegeben ist. Es tut gut, das Haupt zu erheben und sich umzuschauen. Dann wird man wahrnehmen, für wie viele Dinge man dankbar sein darf.

2. Jesus nicht fassen können. Maria sollte Jesus nicht festhalten. Das ging vielleicht sowieso nicht, weil man das Übernatürliche nicht einfach nach weltlichen Maßstäben fühlen noch begreifen kann. Der Glaube ist eben eine Gewissheit von Dingen, die man mit den Sinnesvermögen und dem Verstand allein nicht erkennen kann. Man kann es aber mit der geistigen Wahrnehmungsfähigkeit, die wir in der Schule Jesu entwickeln.

3. Beim Namen gerufen. Namen hatten im Judentum eine noch größere Bedeutung als heute bei uns. In diesem Evangelium spricht Jesus Maria Magdalena mit ihrem Namen an. Wahrscheinlich ist es vor allem auch seine Stimme, an der Maria erkennt, dass es Jesus sein muss.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich wünsche mir eine so vertraue Beziehung zu dir, wie du sie mit Maria Magdalena hattest. Ich möchte deine Stimme durch mein Gewissen so feinfühlig unterscheiden können, dass ich sie direkt erkenne, wenn du mir etwas sagen möchtest.

Vorsatz: Heute auf einen inneren Impuls warten, wenn ich jemandem etwas Gutes tun kann und mich danach fragen, woran ich das erkannt habe, damit es in Zukunft leichter ist.

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