Tägliche Meditationen
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Dienstag,
20. März 2018

Ihr stammt von unten, ich stamme von oben

Dienstag der fünften Woche der Fastenzeit
Hl. Irmgard
Hl. Wolfram Bischof
Hl. Maria Josepha Sancho SdJ

Dorit Wilke-Lopez

Joh 8,21-30
In jener Zeit sprach Jesus zu den Pharisäern: Ich gehe fort, und ihr werdet mich suchen, und ihr werdet in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. Da sagten die Juden: Will er sich etwa umbringen? Warum sagt er sonst: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen? Er sagte zu ihnen: Ihr stammt von unten, ich stamme von oben; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus dieser Welt. Ich habe euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben. Da fragten sie ihn: Wer bist du denn? Jesus antwortete: Warum rede ich überhaupt noch mit euch? Ich hätte noch viel über euch zu sagen und viel zu richten, aber er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit, und was ich von ihm gehört habe, das sage ich der Welt. Sie verstanden nicht, dass er damit den Vater meinte. Da sagte Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat. Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt. Als Jesus das sagte, kamen viele zum Glauben an ihn.

Einführendes Gebet: Heiliger Geist, erfülle jetzt mein Herz und erkläre mir, was der Vater mir heute in diesem Evangelium sagen will. Öffne meine Ohren, wecke meinen Verstand und mein Vorstellungsvermögen und gib mir jetzt genügend Zeit und innere Ruhe, um deine leise Stimme in meiner Seele zu hören. Ohne dich können wir nichts tun.

Bitte: Herr, bitte gib mir Sanftmut und Geduld.

1. Geduld. Wie geduldig Jesus mit den Juden ist! Wie sanftmütig er sich den lieblosen Diskussionen aussetzt! Spannend, wie er es hier schafft, ruhig zu bleiben. Nach dem genervten Ausruf: "Warum rede ich überhaupt noch mit euch?" wendet er seine Gedanken zum Vater: "…aber er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit, und was ich von ihm gehört habe, das sage ich der Welt." Das ist ein göttliches Rezept, um nervigen Mitmenschen gegenüber geduldig und liebevoll zu bleiben. Wenn ich genervt bin, dann wende ich mich dem Vater zu und frage ihn, was ich in seinem Sinne sagen soll. Danke, Jesus, dass du mich heute diese "Strategie" lehrst.

2. In Verbindung sein. Dazu muss ich mit dem Vater und Jesus gut verbunden sein, sonst wird es mir nicht gelingen, in einer solchen Situation nach dem Willen des Vaters zu fragen. Dann merke ich, dass ich "von unten stamme". "Hier unten", in der Welt, bin ich in einer solchen Situation von meiner Laune und meinem natürlichen Temperament abhängig, um nicht genervt zu sein. Wenn ich aber glaube, dass Jesus vom Vater stammt und der Retter ist, der von oben kommt und göttliche Liebe nach "hier unten" bringt, und wenn ich mich mit ihm verbinde, dann kann ich die göttliche liebende Kraft von oben quasi anzapfen, um in schwierigen Situationen sanft und liebevoll zu bleiben. Jesus, ohne dich können wir nichts tun.

3. Nie allein. Ich erlebe das immer wieder. Wenn ich erschöpft bin, werde ich schnell ärgerlich, dann stört mich die Fliege an der Wand. Die Dinge fallen mir schwer, in der Liebe zu bleiben, fällt mir schwer. Wenn ich dann alles Gott anvertraue und ihn bitte, dass er jetzt in mir handeln möge, weil ich es nicht kann, und dass er dafür sorgen möge, dass jetzt genau sein Wille geschieht, dann erlebe ich das so, dass er die Führung übernimmt, das schwierige Gespräch leitet, die Situation entzerrt und es ganz klar ist, dass das jetzt nicht meine eigene Kraft war! Danke, Jesus, dass du uns nie allein lässt. Gib mir mehr Glauben daran, dass DU ES BIST.

Gespräch mit Christus: Ich wende mich nach innen, schließe vielleicht die Augen und rede mit Jesus wie mit einem Freund ein paar Minuten über meine Gedanken.

Möglicher Vorsatz: Ich kann die göttliche "Strategie" ausprobieren: Wenn ich das nächste Mal entnervt bin, wende ich mich erst einmal an den Vater und frage nach seinem Willen.

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