Tägliche Meditationen
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Montag,
19. März 2018

Das Leben - eine Pilgerreise

Hochfest des heiligen Josef, Bräutigam der Gottesmutter Maria
Jahrestag der feierlichen Amtseinführung von Papst Franziskus

Dorit Wilke-Lopez

Lk 2,41-51a
Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam.

Einführendes Gebet: Herr, ich lobe und preise dich dafür, dass du die Welt geschaffen, geheiligt und erlöst hast und dass du mich in Christus als dein Kind angenommen hast. Ich danke dir, dass du jetzt mit mir sprechen willst. Bitte lass mich verstehen, was du mir heute sagen willst. Gib mir Zeit und innere Ruhe und ein offenes Herz.

Bitte: Dreifaltiger Gott, lass mich dich suchen und finden.

1. Meilenweit. Maria und Josef waren gottesfürchtige Juden. Sie und andere Gläubige aus Nazaret - so schildert es Lukas hier - pilgerten jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Das sind gut 120 km Fußmarsch, vier Tage hin, vier Tage zurück. Welch ein Aufwand! Wie wichtig war ihnen Gott! Wie weit gehe ich für Gott?

2. Schritt für Schritt. Sie werden auf der Pilgerreise viel gebetet haben, denn wer pilgert, "betet mit den Füßen", sagt man. Das Leben selbst ist wie eine Pilgerreise. Tag für Tag, Schritt für Schritt, gehen wir auf unser Ziel zu, den Himmel. Vielleicht kann ich heute versuchen, mit den Füßen zu beten und jeden Schritt bewusst für Gott machen.

3. Jesus lässt sich finden. In der Pilgergruppe ist Jesus ihnen verloren gegangen. Die furchtbare Panik von Maria und Josef, die Selbstvorwürfe, die innere Not scheinen durch den nüchternen Bericht des Lukas hindurch. Sie finden ihn wieder - im Tempel. Das ist tröstlich auch für uns: Wenn wir Jesus suchen, lässt er sich von uns finden: im Tempel. Heute ist das der Tempel seines Leibes: die Kirche, die Eucharistie, aber auch unsere eigene innere Seele, denn jeder Getaufte ist ein Tempel des Heiligen Geistes. Was wir von Maria und Josef heute lernen: Es braucht Zeit, Geduld, Mühe und Sehnsucht, um ihn zu finden!

Gespräch mit Christus: Ich spreche mit Jesus wie mit einem Freund in meinen eigenen Worten darüber, wie ich ihn suche, wo ich dabei Schwierigkeiten habe, über meine Mühen und Freuden dabei.

Möglicher Vorsatz: Der Tag heute könnte ein Pilgertag sein: Immer wenn ich gehe, mache ich jeden Schritt für Gott.

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