Tägliche Meditationen
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Dienstag,
13. März 2018

Jesus geht zu den Menschen und will bei ihnen sein

Dienstag der vierten Woche in der Fastenzeit
Hl. Paulina von Paulinzella OSB
Hl. Leander, Erzbischof

P. Klaus Einsle LC

Joh 5,1-16
Es war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf hebräisch Betesda. In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte. Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war. Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein. Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und geh. Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Bahre und ging. Dieser Tag war aber ein Sabbat. Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine Bahre nicht tragen. Er erwiderte: Der Mann, der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Bahre und geh! Sie fragten ihn: Wer ist das denn, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Bahre und geh? Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war. Jesus war nämlich weggegangen, weil sich dort eine große Menschenmenge angesammelt hatte. Später traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres zustößt. Der Mann ging fort und teilte den Juden mit, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. Daraufhin verfolgten die Juden Jesus, weil er das an einem Sabbat getan hatte.

Einführendes Gebet: Mein guter Jesus, danke, dass du dir jetzt Zeit für mich nimmst. Ich will ganz da sein, um dir zu begegnen. Ich schenke dir alle meine Gedanken, auch die, die mich zerstreuen wollen. Ich freue mich, bei dir zu sein. Denn du bist wunderbar und so liebevoll. Danke. Danke. Danke.

Bitte: Öffne mein Herz ganz, damit ich dir ganz vertrauen kann. Ich weihe dir mein Leben und das aller meiner mir Anvertrauten. Segne uns mit deinem reichen Segen.

1. Jesus geht zu den Menschen. Wir wollen wiederum das Herz des Vaters durch die Person Jesu kennenlernen. Das Erste, was wir lesen, lautet: Jesus geht zum Fest. Jesus scheint es zu gefallen, bei den Menschen zu sein. Er hätte in Galiläa bleiben können. Er hätte bei seinem Freund Lazarus bleiben können. Er hätte im Gebet zurückgezogen bei seinem Vater sein können. Doch Jesus geht zu den Menschen. Dafür ist er gekommen. So zeigt er uns das Herz des Vaters. Der Vater liebt es, bei uns Menschen zu sein. Gott ist also nicht ein einsamer Herrscher, der es liebt, auf seinem Thron zu sitzen und zu regieren, sondern er ist Vater, Papa.

2. Jesus sieht und Jesus spricht. Jesus geht in die Säulenhalle am Teich Bethesda. Dort sieht er die Kranken. – Ein nicht zu vernachlässigendes Detail, das Johannes betont. Jesus sieht die Kranken. Er geht nicht, um sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, sondern er geht, um die Menschen zu seinem Mittelpunkt zu machen. Und deshalb sieht er die Krankheit, und er hat Mitleid. Aus diesem mitleidenden Herzen heraus spricht er zu dem Mann: "Willst du gesund werden?" Wieder eine Charakteristik des Herzens Gottes: Er sucht nicht sich selber, sondern seine Liebe sucht uns.

3. Jesus will die Sünde nicht. Interessant, dass Jesus diesen Satz spricht. Wir hören ihn immer wieder: "Geh und sündige nicht mehr." Warum will Jesus die Sünde nicht? Weil Sünde ein Sich-Abwenden von Gott ist. Aber Gott ist ein Gott der Beziehung, ein Vater. Deshalb widerspricht die Sünde zutiefst dem Wesen Gottes. Sie widerspricht auch unserem Sein, da wir Abbild Gottes sind: nämlich Beziehungswesen. Bist du dir bewusst, dass du vor allem für Beziehung auf dieser Welt bist? Dass du durch liebevolle Beziehungen und Nähe in Freiheit dein Herz auf die Ewigkeit vorbereitest?

Gespräch mit Christus: Sprich persönlich mit Jesus, der in deiner Seele lebt.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute mit ganzem Herzen bei einem Menschen sein, den Gott mir über den Weg schickt, weil Gott diesen Menschen liebt.

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