Tägliche Meditationen
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Freitag,
11. August 2017

Christozentrik

Gedenktag
Hl. Klara v. Assisi OSCI
Hl. Nikolaus v. Kues, Kardinal
Susanna v. Rom, Märtyrerin

P. Nikolaus Klemeyer LC

Mt 16,24-28
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen? Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen. Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen.

Einführendes Gebet: Herr, du lädst uns ein zu deiner Nachfolge. Lass mich auf den festen Fels des Glaubens bauen, halte mir immer als Ziel der Hoffnung, deine Liebe, vor Augen und lass mich immer die Kraft deiner Liebe erfahren.

Bitte: Vater, ich bitte dich um die Gnade, Christus zum Zentrum und zur Mitte meines Lebens zu machen, d.h. "christozentrisch", nicht egozentrisch, zu leben.

1. Die Frage der Jüngerschaft. Christus macht hier die Frage der Nachfolge gewissermaßen von uns selber abhängig. Er lädt ein. Er verpflichtet nicht. Doch dahinter steckt weit mehr. Christus ist nicht eine Option unter vielen. Christus möchte vielmehr eine Entscheidung für ihn, welche dann auf die Freiheit der Liebe gegründet ist.

2. Der Gewinn: das Leben. Es gehört zum Wesen des Menschen, nach dem Leben zu suchen. Wir wollen gedeihen, uns entwickeln und Zukunft haben. Für uns Christen ist diese Suche nach Leben eng verbunden mit der Person Jesu Christi. Man findet aber dort das wahre Leben, wo das auf sich zentrierte Leben losgelassen und das auf Christus zentrierte gewonnen wird. Nicht das Leben an sich verlieren wir, sondern das egozentrische, um das "christozentrische", das wahre Leben, zu gewinnen.

3. Das Wesen des Lebens. Was dieses Leben aber in sich birgt, hören wir am Ende dieses Evangeliums: dass wir "den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen." Neben dem apokalyptischen Aspekt, der hier aufscheint, die Wiederkunft Christi, möchte diese Stelle auch etwas über das Wesen des Himmels selbst offenbaren. Der Himmel besteht für den Menschen in der Erkenntnis Gottes, in der Gottesschau. Diese Schau bringt ihm die größte Erfüllung, denn sie bedeutet, dass der Mensch ganz in Gott und durch Gott lebt.

Gespräch mit Christus: Gott, jedes Leben hat einen Mittelpunkt: etwas, was es tief motiviert. Mein Leben soll Christus selber zum Mittelpunkt haben, den einzigen und letzten Sinn, das Fundament jedes Menschendaseins. Gewähre mir die Gnade, deinen Sohn immer mehr als Mittelpunkt zu erfahren und dich so in meinem Leben immer mehr zu schauen.

Möglicher Vorsatz: Ich versuche heute mein Ego zu überwinden, indem ich einer Person in Not aufmerksam helfe.

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