Tägliche Meditationen
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Sonntag,
20. November 2016

Christus, König unseres Lebens

26. November 2016

Vierunddreißigster Sonntag im Jahreskreis
Christkönigssonntag

P. Nikolaus Klemeyer LC

Lk 23,35b-43
In jener Zeit verlachten die führenden Männer des Volkes Jesus und sagten: Anderen hat er geholfen, nun soll er sich selbst helfen, wenn er der erwählte Messias Gottes ist. Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst! Über ihm war eine Tafel angebracht; auf ihr stand: Das ist der König der Juden. Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und auch uns! Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst. Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.

Einführendes Gebet: Christus, ich glaube, dass du Herr und König meines ganzen Lebens bist. Alles ist in deiner Hand. So vertraue ich deiner unendlichen und barmherzigen Liebe, weil sie mir am Kreuz die Pforte zum Himmel geöffnet hat. Entzünde meine Liebe zu dir und zu allen Mitmenschen, damit du immer mehr in mir wohnst und ich in dir.

Bitte: Herr, sei du mein König, der Herr und das Ziel meines Lebens.

1. Von den Menschen verspottet. Christus wird verspottet. Ja, für diejenigen, die ihn verurteilten und ans Kreuz schlugen, ist er eine Witzfigur. Sein angekündigtes Reich scheint zerschlagen und mit seinem Tod für immer dem Untergang geweiht zu sein. Im Laufe der Geschichte des Christentums hat sich dieses Muster immer wiederholt. Immer wieder wird Christus und seine Botschaft als lächerlich und überholt dargestellt, und doch ist er die einzige und wahre Quelle des ewigen Heils.

2. Ein König am Kreuz. Am Kreuz erhält Christus seine ganze Macht. Gerade in der Ohnmacht von Kreuz und Leid öffnet er die Tür zu einer neuen Dimension der Liebe, welche bis dahin nur verborgen in dieser Welt zugegen war. Es ist die göttliche Liebe, die nun sichtbar und offen in der Welt lebt und regiert. Und zwar gerade dort, wo Menschen das Drama der Existenz in all ihrer Freude und ihrem Leid erfassen und tragen müssen.

3. Wahrer und einziger König der Herzen. Somit ist Christus nicht König von Staaten und Herrscher über Regierende. Er ist König der Herzen, aller Herzen, auch derer, die scheinbar fern leben von Gott. Dadurch, dass Christus sein Königtum im Herzen der Menschen errichten wollte, ist er allen Seelen näher, als sie es erwarten. Er ist uns näher, als wir es uns vorzustellen wagen. Er lebt in uns, ist Herr und Zentrum unserer Seele und unseres Lebens.

Gespräch mit Christus: Mein Herr, wenn man den Blick erhebt und das viele Leid sieht und erkennt, wie gottvergessen so viele Menschen leben, fragt man sich, ob man sie noch davon überzeugen kann, dass es dich gibt. Andererseits aber erfahren wir dich lebendig in uns. Wir spüren deine Gnade wie Feuer, das unser Inneres entzündet und erfasst. Wir sind von so vielen Menschen umgeben, die uns ein Zeugnis für deine Liebe und Anwesenheit sind und sollen selbst Zeugnis geben. Öffne unser Herz, damit wir dich immer mehr als König unseres Lebens und der ganzen Welt erkennen und bekennen.

Möglicher Vorsatz: Heute nehme ich mir vor, im Herzen besonders hellhörig zu sein, und Gottes Anwesenheit und Macht zu erkennen, sei es in meinem Leben, im Leben anderer oder in dem der Kirche. Für diese Anwesenheit und Macht will ich ihm besonders danken.

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