Donnerstag,
1. September 2022
Sei mutig und versuche es noch einmal
Donnerstag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Andrea Heck
Lk 5,1-11
In jener Zeit, als Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand, drängte sich das Volk um ihn
und wollte das Wort Gottes hören. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und
wuschen ihre Netze. Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land
wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. Als er seine Rede beendet hatte, sagte er
zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir
haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.
Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Deshalb winkten
sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen, und gemeinsam füllten
sie beide Boote bis zum Rand, so dass sie fast untergingen. Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen
und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder. Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und
erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten; ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des
Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst
du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.
Einführendes Gebet: Herr, du ermutigst uns, einen Schritt des Vertrauens zu wagen. Schenke uns deinen Geist, damit wir mutig, zuversichtlich und selbstbewusst dir entgegenkommen und dir nachfolgen.
Bitte: Herr, stärke unseren Glauben!
1. Einen Schritt des Vertrauens wagen. Petrus war sicher erschöpft. Er hat schließlich die ganze Nacht gearbeitet. Da kommt Jesus und schlägt ihm etwas vor, was für ihn sicher völlig ausgeschlossen erscheinen musste. Und was macht er? Er vertraut diesem Unbekannten und wagt etwas Verrücktes. Aber das ist es genau, was Jesus von uns möchte: einen Schritt ins Ungewisse zu tun, ein Wagnis für ihn einzugehen.
2. Jesus ist die absolute Fülle. Und was empfängt Petrus nach seiner Entscheidung, dem Rat Jesu doch noch zu folgen? – Ein Boot so voller Fische, dass es fast unterzugehen droht! So ist Gott. Er ist nicht geizig, nicht sparsam. Er gibt in Fülle, in Mengen, die unsere Vorstellungskraft sprengen. Wie bei der Hochzeit zu Kana.
3. Fürchte dich nicht! Das Leben kann sich in wenigen Minuten verändern. Jesus traut Simon etwas Großes zu. Und weil der Schritt aus dem Vertrauen in das Unbekannte doch für ein mulmiges Gefühl sorgen kann, sagt Jesus entschieden "Habe keine Angst, wage den Sprung ins kalte Wasser. Ich bin bei dir!"
Gespräch mit Christus: Jesus, es ist so gut zu sehen, wie du uns Vertrauen schenkst. Du traust uns vieles zu und zeigst uns gleichzeitig den Weg, unsere Ziele in Frieden und Freude zu erreichen. Schenk uns, Herr, ein hörendes Herz, um deine Wege zu verstehen und zu befolgen.
Vorsatz: Ich werde heute versuchen, Gottes einladende Stimme zu hören und für ihn etwas Ungewöhnliches zu wagen.