Sonntag,
5. September 2010
Knie nieder und entscheide dich für Christus
Dreiundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
P. Patrick Butler LC
Lk 14,25-33
Viele Menschen begleiteten Jesus; da wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu
mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering
achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht
mein Jünger sein. Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und
rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament
gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und
sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. Oder wenn ein König gegen einen
anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen
zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Kann er es nicht, dann
schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. Darum kann
keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, wieder wende ich mich im Gebet an dich. Auch wenn ich dich nicht sehen kann weiß ich doch dass du gegenwärtig bist. Du bist immer bereit, mit mir zu sprechen und mir zuzuhören. Deine Gegenwart gibt mir Hoffnung, denn du bist der große Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde. Du bist die Quelle für all das Gute in meinem Leben. Nichts geschieht mit mir ohne dein Wissen und deine Zustimmung. Meine Hoffnung führt mich zu deiner Liebe. Ich möchte eins mit dir sein in meinem Herzen und meinen Gedanken und mit dir und deinem Willen übereinstimmen.
Bitte: Herr, hilf mir mein Kreuz zu tragen und dir zu folgen.
1. Die Menge und die Jünger. Viele Menschen folgten Jesus. Seine Beliebtheit nahm zu. Die Zeit war reif; Jesus könnte die Menge für sich gewinnen, indem er ihnen schöne Versprechungen macht. Aber Jesus handelt nicht wie ein Politiker. Mit der Botschaft der Erlösung sollen nicht Stimmen, sondern Seelen gewonnen werden. Es geht nicht um leere Versprechungen, sondern um die Verheißung des ewigen Lebens für die, die ihm nachfolgen. Er beruft mich, einer von den wenigen treuen Jüngern zu sein, die alle Dinge für unwichtig halten, um Christus zu gewinnen.
2. Hass und Liebe. Der heilige Johannes sagt mir: „Gott ist Liebe”. Jesus selbst lehrt mich, dass die Gottesliebe und die Nächstenliebe die größten unter den Geboten sind. Warum verlangt er dann von mir, so viele liebenswerte Menschen und Dinge zu „hassen”? Vielleicht ist der bessere Ausdruck „sich von ihnen loszusagen”? Jesus verlangt von mir, nur eines, oder besser: nur einen, uneingeschränkt zu lieben. Gott allein sollte die unbedingte Mitte meines Lebens sein. Jede andere Vorliebe kommt danach und steht im Dienst dieser vollkommenen Liebe. Gibt es etwas oder jemanden in meinem Leben, das oder der um den ersten Platz mit Gott konkurriert?
3. Sich für das Kreuz entscheiden. Wenn die Botschaft Jesu nicht erklärt wird, ist sie eine schwierige Botschaft. Das eigene Kreuz zu tragen und die Marter sowie den Tod anzunehmen, bedeutet: Mitwirkung am eigenen Tod. Falls ich das tun will, fordert Christus mich zuvorderst auf, mir das gut zu überlegen und mich dann aber zu entscheiden. Das ist die Bedingung, um sein Jünger zu werden. Und nur so werde ich bis zum Ende meines Lebens ein treuer Freund und Jünger meines Herrn sein können.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, du leitest mich durch dein Beispiel. Ich danke dir und preise dich, weil du mir voran gehst und mir den Weg zeigst. Du gibst mir auch die Kraft, täglich mein Kreuz zu tragen. Nachdem ich betrachtet habe, was du von denen, die dir nachfolgen verlangst, beschließe ich, diese schwierige Aufgabe aus Liebe zu dir zu übernehmen.
Vorsatz: Wenn ich schaue, was der Tag für mich bereithält, kann ich mein Kreuz erkennen. Ich will mich entschließen, es zu tragen, dabei im Gebet Gottes Hilfe erbitten und bestrebt sein, es mit innerer Freude zu tragen.