Tägliche Meditationen
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Samstag,
2. Dezember 2023

Hoffe auf mich und bete!

2. Dez 2023

Samstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Luzius, Bischof, Märtyrer

P. Alejandro Espejo LC

Lk 21,34-36
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, so wie man in eine Falle gerät; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt.

Einführendes Gebet: Jesus, du kennst mich, ich bin klein und ohne dich schwach. In deinen Augen aber bin ich kostbar. Ich danke dir für deine Liebe und deinen Schutz.

Bitte: Stärke meine Hoffnung in der Zeit der Tröstung und der Krise, schenke mir eine unerschütterliche Hoffnung. Ich will nicht aufhören, zu beten und zu hoffen.

1. Nein zu Verzweiflung und Vermessenheit. Der Katechismus der Katholischen Kirche (Nr. 2090-2092) nennt die Sünden gegen die Hoffnung. Die erste ist der "Mangel an Hoffnung": "In der Verzweiflung hört der Mensch auf, von Gott sein persönliches Heil, die Gnadenhilfe, um zum Heil zu gelangen, oder die Vergebung seiner Sünden zu erhoffen. Er widersetzt sich damit der Güte Gottes, seiner Gerechtigkeit - denn der Herr bleibt seinen Verheißungen treu - und seiner Barmherzigkeit." Wir geben auf, Traurigkeit, Schuld, Leid oder Dunkelheit scheinen uns unbesiegbar. Leide ich darunter? Wie ist meine Einstellung z.B. vor und nach der Beichte? Alles wird gleichbleiben und ich werde die gleichen Sünden wieder begehen? – Ein "Übermaß" an Hoffnung kann auch gefährlich sein, wenn ich glaube, dass, weil Gott sicher kommt und wirkt und mir alle meine Sünden vergeben wird, ich unbesorgt, egoistisch und sündhaft sein darf, ohne Verantwortung zu übernehmen oder ohne zu lieben. "Es gibt zwei Arten von Vermessenheit: Der Mensch überschätzt seine Fähigkeiten, indem er hofft, er könne das Heil ohne die Hilfe von oben erlangen; oder er hofft vermessen, er könne von der Allmacht und dem Erbarmen Gottes Vergebung erlangen, ohne sich zu bekehren, und selig werden, ohne es zu verdienen." Darüber spricht Jesus. "Nehmt euch in acht … Wachet und betet"

2. Gottesfurcht, eine Gabe des Heiligen Geistes. Hoffnung bringt Gottesfurcht hervor: Sie ist eingespannt in der tugendhaften Mitte zwischen Verzweiflung und Vermessenheit, zwischen Angst und Frechheit. Hoffnung vertreibt die Angst, die uns lähmt, und wird zum "Alarm" und Warnzeichen gegen die hartnäckige Sünde. "Gottesfurcht macht uns also nicht zu ängstlichen, gefügigen Christen, sondern sie bewirkt in uns Mut und Kraft! Sie ist eine Gabe, die uns zu überzeugten, begeisterten Christen macht, die sich dem Herrn nicht aus Furcht unterwerfen, sondern weil sie von seiner Liebe bewegt und ergriffen sind! Von der Liebe Gottes ergriffen sein! Das ist etwas Schönes. … Sie bedeutet nicht, Angst zu haben vor Gott: Wir wissen, dass Gott der Vater ist und dass er uns liebt und unser Heil will und stets vergibt; daher gibt es keinen Grund, vor ihm Angst zu haben! Die Gottesfurcht ist vielmehr die Gabe des Geistes, die uns daran erinnert, wie klein wir sind vor Gott und vor seiner Liebe, und dass unser Wohl darin besteht, uns mit Demut, mit Hochachtung und mit Vertrauen in seine Hände hinzugeben." (Papst Franziskus, 11. Juni 2014)

3. Wacht und betet allezeit. Das Gebet ist der schönste und beste Ausdruck unserer Hoffnung, Gebet und Hoffnung wachsen miteinander in einem Tugendkreis. In meinem Gebet bekenne ich ehrlich, dass ich nicht Gott bin und klage viel, aber es beinhaltet auch immer Vertrauen, Lob und Dankbarkeit. Mein Gebet macht mich demütiger und wachsamer.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich will nicht im Gebet nachlassen und mich nicht von der Welt verführen lassen. Ich will über mein Herz wachen, damit du immer mein König bist.

Vorsatz: Ich will mein Gewissen erforschen, um zu sehen, ob es in mir Verzweiflung oder Vermessenheit gibt.

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