Tägliche Meditationen
X

Montag,
20. Februar 2012

Hilf meinem Unglauben!

Montag der siebenten Woche im Jahreskreis

P. Edward Hopkins LC

Mk 9,14-29
Als Jesus mit Petrus, Jakobus und Johannes zu den anderen Jüngern zurückkamen, sahen sie eine große Menschenmenge um sie versammelt und Schriftgelehrte, die mit ihnen stritten. Sobald die Leute Jesus sahen, liefen sie in großer Erregung auf ihn zu und begrüßten ihn. Er fragte sie: Warum streitet ihr mit ihnen? Einer aus der Menge antwortete ihm: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht. Er ist von einem stummen Geist besessen; immer wenn der Geist ihn überfällt, wirft er ihn zu Boden und meinem Sohn tritt Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen und wird starr. Ich habe schon deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, aber sie hatten nicht die Kraft dazu. Da sagte er zu ihnen: O du ungläubige Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn zu mir! Und man führte ihn herbei. Sobald der Geist Jesus sah, zerrte er den Jungen hin und her, sodass er hinfiel und sich mit Schaum vor dem Mund auf dem Boden wälzte. Jesus fragte den Vater: Wie lange hat er das schon? Der Vater antwortete: Von Kind auf; oft hat er ihn sogar ins Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Doch wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns! Jesus sagte zu ihm: Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt. Da rief der Vater des Jungen: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Als Jesus sah, dass die Leute zusammenliefen, drohte er dem unreinen Geist und sagte: Ich befehle dir, du stummer und tauber Geist: Verlass ihn und kehr nicht mehr in ihn zurück! Da zerrte der Geist den Jungen hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Der Junge lag da wie tot, so dass alle Leute sagten: Er ist gestorben. Jesus aber fasste ihn an der Hand und richtete ihn auf, und der Junge erhob sich. Als Jesus nach Hause kam und sie allein waren, fragten ihn seine Jünger: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben? Er antwortete ihnen: Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden.

Einführendes Gebet:  Herr Jesus, ich glaube, dass du in meinem Leben, meiner Familie und meiner Arbeit gegenwärtig bist. Ich glaube, dass du nichts von mir verlangst, was über meine Kraft hinausgeht, denn du gibst mir deine Kraft. Ich vertraue auf die Macht deiner Gnade und die Fürsorge deiner Liebe. Ich liebe dich, Herr, und auch diese Meditation soll ein Ausdruck meiner Liebe zu dir sein. Möge ich immer so handeln, wie du es von mir willst.

Bitte: Herr, ich glaube, dass du mich wandeln kannst.

1.  Handeln ohne Glauben. Der Künstler Raphael hat auf einem seiner Gemälde die Szene des Evangeliums so dargestellt: die armen Apostel, die sich vergeblich mühen und sich beim verzweifelten Vater und dessen Familie für ihren Misserfolg nun entschuldigen. Wie oft mühen auch wir uns umsonst, weil wir Gott nicht wirklich in unser Tun mit einschließen? Unser Tun scheint wie „tot” zu sein, bis wir es zulassen, dass Jesus unserem Tun mit seiner Gnade „neues Leben schenkt”. Wenn wir etwas tun wollen, vergessen wir oft, uns zu fragen, ob dieses Tun dem Willen Gottes entspricht. Wenn wir Gott nicht in unsere Arbeit und in unser Familienleben einbinden, fehlt uns der Glaube. Er ist gegenwärtig, aber wir lassen ihn nicht in unserem Leben wirken. Auch die Apostel haben in dem Abschnitt des Evangeliums einen schwachen Glauben, denn sie meinen, dass die Heilung dieser Krankheit ihre Fähigkeiten übersteigt. Vielleicht hatten auch der Vater und seine Familie zu wenig Glauben, warum sonst sagt Christus: „O du ungläubige Generation!” Wie oft gilt das auch für uns? Wo habe ich zu wenig Glauben in meiner Arbeit und meinem Familienleben?

2. Jesus will, dass wir glauben.  Solange Jesus abwesend ist, streiten die Leute nur. Als er aber zu ihnen kommt, sind sie ganz außer sich vor Staunen. Jesus erkennt sofort ihren schwachen Glauben, und darum nutzt er jede Gelegenheit, um ihren Glauben zu stärken. Was er für die drei erwählten Apostel durch die Verklärung getan hat, tut er nun für die übrigen neun am Fuße des Berges. Er lässt sie scheitern, um in ihnen einen neuen Glauben aufzurichten. Er prüft auch den armen Vater, indem er ihm seine einschränkende Bemerkung: Wenn du kannst vorhält. Und er macht seinen Aposteln die Notwendigkeit des Betens deutlich. Wo will Christus mir in meinem Leben durch sein Tun deutlich machen, dass ich mehr glauben muss? Antworte ich darauf mit echtem Glauben oder diskutiere und streite ich, weil Jesus ja scheinbar nicht da ist?

3. Unser Kampf zu glauben. Des Vaters Schrei aus tiefstem Herzen ist alles, was Jesus braucht, um den unreinen Geist auszutreiben. Der Mann bekennt seinen Glauben, gibt aber gleichzeitig zu, wie schwach er ist. Wie oft meinen wir, dass unser Glaube ausreicht und beklagen uns bei Gott für das, was in unserem Leben geschieht. Glauben ist nicht einfach. Wir müssen immer wieder unsere Grenzen, unsere Unfähigkeit, die Gründe so vieler Geschehnisse und Herausforderungen zu erklären, anerkennen. Jesus tadelt nicht den Kampf und das Ringen um den Glauben, sondern er tadelt die mangelnde Bereitschaft, den Glauben wieder neu zu lernen und erfahren zu wollen. Was die Apostel nicht schafften, tat der Vater durch ein kurzes, aber sehr intensives Gebet: „Hilf meinem Unglauben!” Dieses demütige Bekenntnis verlässt sich ganz auf die übergroße Macht Gottes und seine Liebe zu uns. Glaube ich, dass ich alles kann, wenn ich nur glaube?

Gespräch mit Christus: Herr, vermehre meinen Glauben! Hilf mir zu erkennen, dass du in meinem Leben immer gegenwärtig bist. Ich will nichts unternehmen, ohne zuvor darüber zu beten, was dein Wille ist und mich ganz auf deinen Beistand zu verlassen. Ich glaube, dass du alles für mich tun kannst, solange es deinem heiligen Willen entspricht. Ich glaube, dass du immer das Beste für mich willst. Lehre mich, mit großem Glauben und Vertrauen zu beten und zu handeln.

Vorsatz:  Ich will mich nicht um das sorgen, was ich nicht ändern kann, sondern voll Vertrauen das tun, was mir möglich ist.

Archiv

Tägliche Meditationen