Tägliche Meditationen
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Montag,
18. April 2022

Eine lebensverändernde Begegnung

Ostermontag

P. Raphael Ballestrem LC

Lk 24,13-35
Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah: Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen und der eine von ihnen – er hieß Kléopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah: Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Einführendes Gebet: Jesus, mehre in dieser Osterzeit meinen Glauben an deine Auferstehung. Stärke meine Hoffnung und Vorfreude auf den Himmel. Entzünde in mir eine brennende Liebe zu dir und meinen Mitmenschen.

Bitte: Herr, du hast mit deiner Gegenwart und im persönlichen Gespräch mit den Jüngern deren Leben verändert. Wo Trauer war, hast du Hoffnung gesät, wo Entmutigung herrschte, hast du Zuversicht geschenkt. Verwandle auch mein Leben!

1. Der Herr des Lebens und der Geschichte. In schwierigen Momenten fühlen wir uns einsam und verlassen. Der Gedanke liegt nahe, dass selbst Gott weit weg und womöglich mit anderen Dingen beschäftigt ist. Den beiden Jüngern geht es ähnlich. Sie können nicht fassen, was in den letzten Tagen in Jerusalem geschehen ist. Aber dann beginnt ihr Herz auf einmal zu brennen. Sie lernen, dass die Schrift diese Geschehnisse schon vorhergesagt hatte. Sie begreifen, dass Gott einen Plan hat, dass er sorgt, dass er der Herr des Lebens und der Geschichte ist, dass sie niemals an seiner Nähe und Güte zweifeln brauchen.

2. Jesus erkennen. Als die beiden Jünger auf diesen Tag zurückschauten, konnten sie wahrscheinlich den besten Moment sehr klar benennen: als sie Jesus erkannten. Dieser Moment hat alles verändert. Wenn es nun so ist, dass Jesus auch in unserem Leben wirkt und nahe ist, dann können wir ihn auch erkennen. Vielleicht ist sein Wirken oft unscheinbar und unauffällig. Wir können unseren Blick aber schulen, um es wahrzunehmen.

3. Da erzählten sie auch… Die Herzen der beiden Jünger sprühen vor Freude. Erst hören sie den Aposteln zu, aber dann müssen auch sie erzählen, was ihnen widerfahren ist. "Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht der Mund" (Lk 6,45). Das sind die ersten Glieder einer langen Kette von Menschen, die den Glauben an den auferstandenen Jesus weitererzählt haben, sodass er zweitausend Jahre später auch bei uns angekommen ist. Möge der Heilige Geist jeden von uns zu einem brennenden Apostel machen.

Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte auf dich vertrauen, darauf, dass du auch mir nahe bist und mein Leben führst. Schenke mir Zuversicht. Gewähre mir einen starken Glauben an die Auferstehung. Mach, dass dieser Glaube mein Leben prägt.

Vorsatz: Ich möchte heute bewusst Optimismus verbreiten und eine gute Nachricht mit anderen teilen.

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