Tägliche Meditationen
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Sonntag,
17. April 2022

Lass die Dunkelheit weichen

Ostersonntag

P. Raphael Ballestrem LC

Joh 20,1-9
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse.

Einführendes Gebet: Jesus, mehre an diesem Osterfest meinen Glauben an deine Auferstehung. Stärke meine Hoffnung und Vorfreude auf den Himmel. Entzünde in mir eine brennende Liebe zu dir und meinen Mitmenschen.

Bitte: Herr, schenke mir Licht und Freude, auch inmitten von Schwierigkeiten. Mach mich zu einem Apostel, der in vielen Menschen Zuversicht und Vertrauen inspiriert.

1. Dunkelheit und Aufregung. Maria von Magdala zieht es zum Grab, zu Jesus. In der Dunkelheit geht sie zu seiner Begräbnisstätte. Die Dunkelheit spiegelt den Zustand der Gemüter wider: Jesus war gekreuzigt worden und ist vor ihren Augen gestorben. So viel Leid hatte er erfahren! Nun machte sich unter den Jüngern Traurigkeit und Unverständnis breit. Es war eine Situation, die uns auch immer wieder zustoßen kann: Inmitten von Schwierigkeiten sehen wir kein Licht. Aber die Herzen der Jünger sind immer noch bei Jesus verankert. Deswegen eilen sie dorthin, die beiden Jünger laufen um die Wette. Jesus ist gestorben, aber nicht ihre Liebe zu ihm.

2. Hinweise. Die Leinenbinden lagen dort und das Schweißtuch fanden sie zusammengebunden an einer besonderen Stelle. Das muss die beiden Jünger stutzig gemacht haben. Maria von Magdala hatte ja gesagt, sie hätten den Herrn weggenommen. Aber die Binden und das Tuch schienen das nicht gerade zu bestätigen. Welcher Räuber würde sich schon die Mühe machen, alles so geordnet zu hinterlassen? Erst zusammen mit den Worten der Schrift, dem Zeugnis der Engel und Jesu Erscheinung wird es klar: Jesus ist auferstanden. Er lebt!

3. Er sah und glaubte. In den Jüngern vollzieht sich ein Wandel. Die anfängliche Dunkelheit weicht. Es kommt ein wenig Licht in ihre Herzen. Sie sehen und glauben. Die Traurigkeit schwindet. Es wendet sich alles zum Guten. Der Tod Jesu und das Kreuz haben wohl doch nicht das letzte Wort. Es wird hell. Sie werden sehen: der Tod ist besiegt. Jesus lebt. Er wird bei ihnen sein. Alles, was sie bis jetzt erlebt haben, war erst der Anfang. Jesus wird sie und die anderen Jünger führen und ermutigen. Ihre Hoffnung wird so groß werden, dass sie begreifen: Die Auferstehung Jesu gibt uns Zuversicht und Hoffnung auf unsere eigene Auferstehung. Halleluja!

Gespräch mit Christus: Jesus, führe auch mich aus der Dunkelheit meiner Ängste und Sorgen. Du kannst alles zum Guten führen. Du bist auch an meiner Seite. Flute mein Herz mit Vertrauen und Hoffnung auf dich.

Vorsatz: Ich will heute andere Menschen mit der Osterfreude anstecken.

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