Tägliche Meditationen
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Montag,
11. Februar 2008

Nach Hause kommen

Montag der ersten Woche in der Fastenzeit

P. José LaBoy LC

Mt 25,31-46
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.

Einführendes Gebet:   Lieber Herr, ich glaube, dass du mich für dich erschaffen hast. Ich hoffe auf dich, weil du allein der Garant meines wahren und ewigen Glücks bist. Ich liebe dich, denn nur wenn ich dich liebe, kann ich in den Himmel gelangen.

Bitte:  Herr, hilf mir, die Nächstenliebe zu üben.

1. Jesus, wie er wirklich ist. Man kann einen Menschen nicht nach seinem Bild beurteilen. Es ist besser, jemanden persönlich zu kennen. Es wird der Tag kommen, wo Christus sich uns zeigen wird. Wir werden ihn nicht mehr nur als Mensch, wie er hier auf der Erde gelebt hat, sehen. Wir werden ihn nicht nur ab und zu sehen, wie das bei den Aposteln nach der Auferstehung der Fall war, als sie seine Herrlichkeit nur flüchtig sahen. Wir werden ihn nicht mehr verborgen in der Gestalt von Brot und Wein sehen, dem Sakrament der Eucharistie. Wir werden ihn in seiner Herrlichkeit sehen. Bereiten wir uns schon auf diese wunderbare Begegnung mit ihm vor? Teil dieser Vorbereitung ist es, Christus in unseren Mitmenschen zu begegnen. Wenn wir die Menschen in Not lieben, lieben wir Christus selbst in ihnen.

2. Unser Tun ist nicht gleichgültig. Unser Leben ist ein Weg zu Gott, und unsere Handlungen sind wie Schritte, die uns dem letzten Ziel näherbringen. Christus wird uns nicht nur für das Böse, das wir getan haben, richten, sondern vor allem für das Gute, das wir unterlassen haben. Die Unterlassungssünde ist die schlimmere Sünde: es ist von uns so gewollt, dass wir das Gute, das wir tun könnten, nicht tun. Der heilige Gregor der Große schreibt: „Wie töricht ist der Mensch, der auf seiner Reise vergisst, wohin er geht.” Auf unserem Weg zu Gott bedeutet die Unterlassungssünde dasselbe, als wenn wir nicht mehr weitergehen wollten oder in die verkehrte Richtung gehen wollten. Wenn wir stattdessen mehr an andere als an uns denken, bewegen wir uns mit Riesenschritten auf unser letztes Ziel zu.

3. Zuhause oder nicht. In seinem Buch „Die Bekenntnisse” schreibt der heilige Augustinus, dass Gott uns für sich erschaffen hat und dass unser Herz unruhig ist, bis es in ihm ruht. Gott ist unser Zuhause. Wir können nur glücklich sein, wenn wir bei ihm sind. Wir müssen aber erst einmal heimkommen wollen. Nach unserem Tod wird Jesus uns eine Frage stellen, und unser Zutritt ins ewige Zuhause wird von unserer Antwort abhängen. Jesus wird uns fragen, ob wir unsere Nächsten so geliebt haben, wie er uns geliebt hat. Gott will, dass wir seine Kinder in Christus sind. Das ist das Reich, das er seit Beginn der Schöpfung für uns vorbereitet hat. Dieses Reich nicht erreichen zu wollen, bedeutet eigentlich, nicht nach Hause kommen zu wollen.

Gespräch mit Christus:  Lieber Herr, hilf mir, dass mir immer bewusster wird, wie kurz dieses Leben ist und dass meine Handlungen mich entweder zu dir hinführen oder von dir wegführen können. Ich will die volle Gemeinschaft mit dir erreichen. Lass mich niemals vergessen, dass der Weg zu dir die Liebe ist. Und Liebe heißt, sich für andere hinzugeben und immer das Gute tun zu wollen.

Vorsatz:   Ich will die Gelegenheiten dieses Tages nutzen, wo ich anderen helfen kann. Ich will mir dabei bewusst sein, dass ich dadurch Christus selbst begegne.

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