Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
19. Juli 2007

Das Joch des Friedens

Donnerstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis

P. Shawn Aaron LC

Mt 11,28-30
Jesus sprach: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

Einführendes Gebet:   Allmächtiger, ewiger Gott, ich glaube an dich, hoffe auf dich und bemühe mich, dich über alles zu lieben. Ich rufe dich erneut an, meine Schwachheit in Stärke umzuwandeln. Gib mir den Mut, Zeugnis für deine Wahrheit abzulegen. Ich vertraue darauf, dass du mir dies gewähren wirst durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Bitte:  Herr Jesus, ich vertraue auf dich.

1. Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Wenn du täglich darum ringst zu tun, was moralisch richtig ist, auch wenn die Menschen in deiner Umgebung den einfachen Weg vorziehen, dann komm zu Jesus. Wenn im Leben selbstsüchtiges Vergnügen und verbotener Gewinn als überaus erstrebenswert erscheinen, dann komm zu Jesus. Wenn dich dein sündiges Verhalten und deine Charakterschwächen so belasten, dass sie deine Berufung zur Ehe, als Eltern, als Freund, als geweihte Seele, als Christ(in) beeinflussen, dann komm zu Jesus. Wenn das Leben ungerecht und Gott bestenfalls fern zu sein scheinen, dann komm zu Jesus. Er verweist uns nicht auf eine Reihe von Grundsätzen und edlen Tugenden, sondern einzig auf seine Person. Wir folgen nicht Vorschriften um der Vorschriften willen. Wir folgen Jesus. Nur wenn wir zuerst zu ihm gekommen sind, werden wir die notwendigen Vorschriften verstehen, die helfen, den hohen Wert dieser Beziehung zu schützen.

2. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir. Der heilige Paulus ermahnt die Galater, in Christi Frieden zu leben: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Bleibt daher fest und lasst euch nicht von neuem das Joch der Knechtschaft auflegen!” (Gal 5,1). Doch in seinem Brief an die Epheser fordert uns der heilige Paulus auf, Sklaven Christi zu sein und mit aufrichtigem Herzen den Willen Gottes zu tun (vergleiche Eph 6,5). Ein Sklave zu sein bedeutet, dass ich mich dem Willen eines anderen füge oder ich einem, der in gewisser Weise stärker ist als ich, (widerwillig) untergeordnet bin. Wer Sklave einer Leidenschaft, Eitelkeit, der Selbstsucht oder eines anderen Lasters ist, ist diesem Laster ausgesetzt, wie etwas, was stärker ist als man selbst. Aber Jesus nennt uns Freunde und nicht Sklaven (vergleiche Joh 15,14-15). Ein „Sklave” Christi zu sein bedeutet, ihm freiwillig mein Leben anzuvertrauen mit der Absicht, ihm dahin zu folgen, wohin er mich führt. Die Erfahrung zeigt, dass er uns immer auf den Weg führt, der uns Glück und Erfüllung bringt, auch wenn er das Kreuz bereithält: „Die Zeit, die ihr durchlebt, stellt euch vor einige wichtige Entscheidungen: die Spezialisierung im Studium, die Ausrichtung des Berufsweges, die Aufgabe, in der ihr euch in Gesellschaft und Kirche engagieren sollt. Es ist wichtig, dass ihr euch darüber klar werdet: Unter den vielen Fragen, die sich vor eurem Geist auftun, berühren die entscheidenden nicht das "Was" (eine Sache). Die Grundfrage geht auf das "Wer" (eine Person): Zu "Wem" sollen wir gehen? "Wem" sollen wir folgen? "Wem" sollen wir unser Leben anvertrauen?” (Papst Johannes Paul II., Weltjugendtag am 20. August 2000).

3. So werdet ihr Ruhe für eure Seele finden. Das Wort „Ruhe” bedeutet in diesem Zusammenhang nicht das Ende von Arbeit und Kampf, sondern Seelenfrieden, Freude und tiefgründiges Glück. Das ist die Ruhe, die wir alle ersehnen, die Ruhe, die eines Tages ununterbrochen in der Glückseligkeit des Himmels herrschen wird. Wir haben Einzelne getroffen, die diesen Frieden und diese Freude trotz ihrer jeweiligen Lebensumstände erfahren haben. Wir müssen aber beachten, dass Jesus nicht versprochen hat, uns die schweren Lasten, die Prüfungen oder die Leiden abzunehmen. Aber wenn wir sein Joch auf uns nehmen, wenn wir uns seinem Plan, seinem Willen und seiner Liebe fügen, garantiert er uns die Freude. Wenn wir es noch niemals erlebt haben, dann sollten wir heute beginnen; geben wir ihm das, von dem wir in unserem Herzen wissen, dass er uns darum bittet. Manchmal hält uns unsere Angst vor dem Kreuz und vor dem, was Jesus uns wegnehmen könnte, davon ab, sein Joch anzunehmen. Mehr als alles andere, ausgenommen die Todsünde, nimmt uns diese Furcht den Frieden und die Freude, die er uns anbietet. Obwohl das Joch zuerst schmerzt, wie jedes Joch, bringt es die Helligkeit des Friedens und die Leichtigkeit der Freude.

Gespräch mit Christus:  Heiliger Herr, du führst mich zum ewigen Frieden, ich muss dir nur folgen; aber dir zu folgen, scheint nicht immer einfach zu sein. Gib mir vor allem das, was du von mir verlangst: Glaube, Großzügigkeit, Mut, Vertrauen und Liebe. Mit diesen Gaben und deiner Gnade werde ich die nötige Kraft für die Reise haben. Mutter, du Reinste, lass mein Herz nur für Jesus schlagen.

Vorsatz:   Heute will ich ein Gesätz des Rosenkranzes zusätzlich für die Personen beten, die am weitesten von Jesus entfernt sind.

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