Tägliche Meditationen
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Freitag,
27. Oktober 2017

Augen auf!

Freitag der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Wolfhard von Augsburg
Hll. Sabina, Christa und Vinzenz von Avila, Märtyrer

Br. Mariano Ballestrem LC

Lk 12,54-59
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen. Und es kommt so. Und wenn der Südwind weht, dann sagt ihr: Es wird heiß. Und es trifft ein. Ihr Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr deuten. Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten? Warum findet ihr nicht schon von selbst das rechte Urteil? Wenn du mit deinem Gegner vor Gericht gehst, bemüh dich noch auf dem Weg, dich mit ihm zu einigen. Sonst wird er dich vor den Richter schleppen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis werfen. Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast.

Einführendes Gebet: Um die Zeichen dieser Zeit zu deuten, braucht man Glauben. Ich glaube, dass du so zu uns sprichst. Und ich hoffe auf dich; dass du auch heute an meinem Leben teilhaben willst – dass du mir Zeichen sendest. Und darum liebe ich dich, weil du mich nie alleine lässt.

Bitte: Herr, öffne meine Augen erneut für dein Wirken!

1. Zeichen der Zeit. Viele Umstände verkünden uns, was passieren wird. Sie sind Zeichen für das, was kommt. Jesus ist aufgebracht, dass die Menschen diese Zeichen oft nur im natürlichen Umfeld erkennen, aber im übernatürlichen blind sind. Mehr noch: Jesus nennt sie Heuchler. Er erwartet also eindeutig, dass sie auch jene Zeichen erkennen, die direkt von Gott kommen. Das bedeutet, dass man tiefer gehen muss. Nicht nur allgemeine Dinge erkennen, sondern die tieferen Wahrheiten erfassen muss. Das gilt sowohl für unmittelbare, weltliche Dinge, als auch für jene, für die wir bestimmt sind: das ewige Leben.

2. Gott nimmt teil. All das funktioniert aber nur, wenn wir tatsächlich daran glauben, dass Gott an unserem Leben teilnimmt. Dass er uns tagein tagaus begleitet. Dass er in den freudigen Momenten an unserer Seite steht – ja, dass sie ein Geschenk von ihm für mich persönlich sind. Und dass er in den schweren Momenten genauso bei uns ist, uns tröstet und uns die Kraft geben möchte, auch unseren Kreuzweg zu gehen.

3. Augen auf. Von Kaiser Konstantin wird berichtet, dass er vor seiner Bekehrung zum Christentum einen Traum hatte und im Himmel den Schriftzug "In hoc signo vinces" sah. "In diesem Zeichen wirst du siegen". Er nahm es zum Anlass, um auf die Schilde seiner Legion ein Kreuzzeichen aufbringen zu lassen. So gewann er die Schlacht an der Milvischen Brücke. Wenn wir nun aber solche besonderen Schriftzüge im Himmel erwarten, werden wir, wenn kein Wunder geschieht, vermutlich lange warten müssen. Dabei gibt uns Gott durch überraschende Begegnungen, einfache Gespräche schon jetzt Hinweise, die wir gerade brauchen. Wenn der Landwirt nach den Wolken schaut, denkt er schon an seine Felder. Denke ich an Gott, wenn ich durch den Tag gehe?

Gespräch mit Christus: Jesus es ist doch überraschend, was du immer wieder mit mir vorhast. Oft bekomme ich es nicht mit, bin abgelenkt durch meine Routine und Sorgen. Dabei möchte ich doch für dich da sein. Hilf mir, meine Augen zu öffnen!

Möglicher Vorsatz: Heute nehme ich mir vor, während des Tages konkret an dich zu denken und zu fragen, was du mir durch die heutigen Zeichen zeigen willst.

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