Tägliche Meditationen
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Montag,
15. Mai 2017

Unser Vater im Himmel liebt uns

Montag in der fünften Woche der Osterzeit
Hl. Sophia von Rom, Märtyrerin

P. Karl Maurer LC

Joh 14,21-26
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. Judas - nicht der Judas Iskariot - fragte ihn: Herr, warum willst du dich nur uns offenbaren und nicht der Welt? Jesus antwortete ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Einführendes Gebet: Die Sehnsucht nach der Liebe des Vaters ist ganz tief ins Herz des Menschen eingeschrieben. Und diese Sehnsucht möchte Gott erfüllen. Deshalb möchte ich mich in diesem Gebet seiner Liebe öffnen.

Bitte: Jesus, du lebst aus einer vertrauten und liebevollen Beziehung zu deinem Vater. Schenke mir eine Liebe zu Gott, die deiner Liebe ähnlich ist.

1. Wer meine Gebote hält, der liebt mich. Die Liebe Jesu ist einzigartig. Sie unterscheidet sich von jeder anderen Liebe dadurch, dass sie zugleich ihrer aller Quell ist. Jesu Liebe ist nicht nur die größte Liebe, die den Menschen geschenkt worden ist. Er ist nicht nur ihr vornehmstes Beispiel. Wäre Jesus nicht, dann würde es überhaupt keine Liebe mehr geben. Nirgendwo. Erst so verstehen wir, was Jesus eigentlich meint, wenn er sagt: "Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt." Seine Gebote sind ein Abglanz seiner Liebe und wer sie hält, tut das in der Kraft seiner Liebe. Jesus allein vermag die tiefsten menschlichen Sehnsüchte ganz und gar zu erfüllen. Deswegen ist es Beste, was wir tun können, wenn wir seine Gebote erfüllen.

2. Festhalten. Gibt es etwas Vernünftigeres und Erfüllenderes als sich an die Person zu binden, welche die Liebe selber ist? Jesus ist diese Person! Doch wie sollen wir uns an ihm festhalten, wenn er für uns nicht sichtbar ist? Genau darauf gibt Jesus eine Antwort: Wir sollen uns an seinen Worten festhalten. Seine Worte sind unumstößlich. Wenn schon "eher Himmel und Erde vergehen, als dass auch nur der kleinste Buchstabe im Gesetz wegfällt" (vgl. Lk 16,17), dann stimmt das im höchsten Maß von den Worten Jesu, da er die Erfüllung des Gesetzes ist. Halten wir uns an seinen Worten fest: "Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten." (Joh 15,7).

3. Die Worte Jesu stammen vom Vater. Wenn jemand ununterbrochen über sich selbst spricht, macht uns dieses Gerede müde. Aber Jesu Worte sind ganz anderes. Nie sucht er sich selbst. Sein ganzes Leben ist darauf ausgerichtet, seinen Vater zu ehren und ihm Freude zu bereiten. Seine Beziehung zu ihm ist so vertraut und liebevolle, dass die Worte, die er spricht, aus dem Herzen des Vaters kommen. Darum umfassen seine Worte alles, was wir brauchen. Sie erleuchten unseren Geist und lenken unseren Willen. In schweren Momenten trösten sie uns und auf tausende Fragen geben sie uns Antwort. Es hat immer wieder Menschen gegeben, die ein Wort Jesu ganz tief getroffen hat. Dieses Wort haben sie dann zum Kompass und zur Richtschnur ihres Lebens gemacht.

Gespräch mit Christus: Jesus ich möchte mich an deine Worte und ganz besonders an dein Gebot der Liebe halten.

Möglicher Vorsatz: Ich nehme mir vor, drei Minuten in Stille zu verweilen und dabei in mich hinein zu hören. Ob es ein Wort Jesu gibt, das mich ganz besonders anspricht?

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