Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
3. Mai 2017

Lebe ich christlich?

3. Mai

Fest
Hl. Apostel Philippus und Jakobus
Hl. Alexander I., Papst

Br. Gabriel Wendt LC

Joh 14,6-14
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater. Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird. Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.

Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, du blickst nun auf mich in meinem Bemühen zu beten. Ich bringe all meine Anliegen mit und schließe in mein Gebet die Menschen ein, die mir lieb sind und meine Fürbitte brauchen.

Bitte: Sende, Herr, deinen Geist und sprich die Worte zu mir, die mir auf meinem Weg heute die wahre Richtung weisen.

1. Klartext. "Ich bin im Vater und der Vater ist in mir." Selten spricht Jesus seine eigene Göttlichkeit so deutlich an wie im heutigen Evangelium. Und bei all seiner Klarheit weht ihm dennoch leichter Unglaube von seinen Jüngern entgegen. Sie haben Jesus als Menschen kennengelernt; besonders begabt natürlich, mit außergewöhnlicher spiritueller Tiefe, ja sogar mit Wunderkraft. Dass in ihm aber Gott in seiner ganzen Fülle vor ihnen steht, das liegt keinesfalls immer auf der Hand. Auch für uns heute ist das der eigentliche Gegenstand unseres Glaubens: Jesus ist Gott, er ist allmächtig, er kennt mich durch und durch.

2. Jesus, mein Gott? Was heißt das aber für mich konkret, das Jesus Gott ist? Er ist Weg, Wahrheit, Leben. Weg – niemand kommt zum Vater, außer durch ihn. Wahrheit – wer ihn erkennt, der erkennt den Vater und damit den Ursprung allen Seins. Leben – schon jetzt habt ihr den Vater gesehen, das Leben mit Christus ist schon wie das Leben im Himmel beim Vater. Kann ich all das ernst nehmen? Kann ich es aus der Erfahrung meines eigenen Christseins bestätigen und bezeugen? Ist Christus tatsächlich mein Weg, dann bahnt sich mein Schaffen am heutigen Tag einen Weg entlang seines Beispiels. Ist er meine Wahrheit, dann sehe ich meine Welt durch die Linse seiner Botschaft. Ist er mein Leben, so schöpfe ich mein Glück aus den Begegnungen mit ihm.

3. Jesus, wahrer Lebensweg. An Jesus glauben führt so zu einem richtigen Verschmelzen mit ihm. Ist er zum "wahren Weg des Lebens" geworden, so schlägt sein Herz in meiner Brust. Aus Theorie wird Praxis, aus Formalie wird Einsatz. "Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen." Das bedeutet christ-lich – also ganz gemäß Christus und in Christus – leben.

Gespräch mit Christus: Herr und Gott, du klopfst immer wieder an meine Tür und sagst: "Glaub mir doch." Natürlich kannst nur du mir den Glauben schenken, so wie nur du Manna vom Himmel regnen lassen kannst; aber nur, wenn ich dir die Tür öffne. Komm, Jesus, komm herein in mein Leben.

Möglicher Vorsatz: Ich möchte heute ganz bewusst "ein Werk vollbringen, wie auch Jesus es vollbracht hat", also wirklich etwas (wenn auch Kleines) mit ihm zusammen tun.

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