Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
9. Mai 2019

Das Brot der Seele

Donnerstag der dritten Woche der Osterzeit

Br. Mario Ciaston LC

Joh 6,44-51
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.

Einführendes Gebet: Jesus, danke für deine Zeit. Danke für die Möglichkeit, mit dir zu sein, trotz meiner Müdigkeit und meiner inneren Unruhe. Ich glaube daran, dass du wirklich hier bei mir bist und dass du mich liebst. Auf dich lege ich all meine Hoffnung und mein Sehnen. Lass mich jetzt innerlich ganz bei dir sein.

Bitte: Gib mir die Gnade, jetzt deine Liebe zu erfahren, und stärke mich für diesen Tag mit deinem Brot.

1. Jesus bringt uns zum liebenden Vater. Gestern hat mir das Evangelium gezeigt, wieso Jesus hier ist: ganz und gar für mich. Heute sehe ich, wie er mich retten will: indem er mich zum Vater bringt. Wenn mich jemand fragt, ob ich mit Gott sein will, dann werde ich wahrscheinlich mit einem großen Ja antworten. Nur die Frage ist, wie dieser Gott denn ist und wohin ich gehen soll. Jesus weiß es am besten, er kennt den Weg, er selbst ist der Weg. Weil er der Sohn des Vaters ist, "derjenige der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht" (Joh 1,18). Jesus ist immer bei seinem Vater, es herrscht eine unglaublich innige, liebevolle, und vertraute Beziehung zwischen ihm und dem Vater. Schließlich ist er ja hier auf die Erde gekommen, um den Willen seines Vaters zu erfüllen und von diesem Willen lebt er, wie wir in der Fastenzeit gehört haben. Wenn ich zum Vater will, zu dem besten, vollkommensten und liebevollsten Vater, dann sollte ich zu Jesus kommen. Er wird ihn mir zeigen, mich zu ihm führen und mich ganz in seiner Liebe bergen. Das Einzige, was ich tun muss, ist, auf ihn zu hören, sein Wort anzunehmen und es aus Liebe zu erfüllen.

2. Das Brot der Seele. Auf diesem Weg zum Vater bin ich nicht ohne Stärkung. Wie der Körper Nahrung braucht, um sich am Leben zu erhalten und die Kraft für den Weg zu haben, so braucht auch unsere Seele etwas, um voller Freude, Glaube, Hoffnung, Liebe und Dankbarkeit zu bleiben. Jesus wusste das ganz genau, und deswegen hat er uns etwas hinterlassen. Um genau zu sein, nicht etwas, sondern jemanden – sich selber. Das ist allerdings nichts, das wir selber ‚produzieren‘ könnten. Nein, es ist ein Geschenk vom Vater für mich und für alle, die es annehmen wollen. Wenn ich von diesem Brot esse, werde ich nicht sterben. Nein, ich werde leben, und zwar für immer, vorausgesetzt ich lebe in Jesus, der sich mir hingibt! Welch ein großes Geheimnis, das so schwer zu glauben ist. Gott in einem kleinen Stück Brot. Um sich mir ganz hinzugeben. Doch darin liegt die Größe Gottes, dass er sich in seiner Demut, so klein macht, um mir ganz nahe zu sein.

3. Nahrung für die Ewigkeit. Wie oft fühle ich doch gar nichts, wenn ich Jesus empfange... Es wird zur Routine, wie so viele andere Dinge. Aber es ist wirklich Christus, mein bester Freund, mein Gott. Ob die Gefühle da sind, spielt keine große Rolle; er kommt wirklich zu mir. Wie viele Gnaden kommen in dem Moment in meine Seele, wenn ich ihn gläubig, mit reinem und aufrichtigem Herzen empfange. Es ist das große Geheimnis des Kreuzes, das sich jeden Tag während der Messe vergegenwärtigt, jeden Tag viele zehntausend Male auf der Welt, in Amerika, Asien, Europa, Australien. Viele Heilige haben ihre Leben hingegeben, um diese Nahrung in Schutz zu nehmen. Und wie viele haben davon in schweren Zeiten gelebt und gezehrt! Vor allem bringt sie mich der Ewigkeit näher, in Berührung mit dem Himmel. Ich habe in einem Moment alles in meinem Herzen, weil ich Gott, den Schöpfer des Universums in mir empfange!

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich bin so oft zerstreut, wenn ich zur Messe gehe, dem Höhepunkt des christlichen Lebens. Doch hier bist du wirklich da, als mein Gott und mein Freund. Du willst zu mir kommen und mich erfüllen, mich glücklich machen und meinen Herzenshunger sättigen. Ich danke dir so sehr für das Geschenk der Eucharistie. Hilf mir bitte, es mehr zu schätzen und bewusster zu leben.

Vorsatz: Eine Messe besuchen und Jesus wirklich bewusst und mit liebendem Herzen in der Eucharistie gläubig empfangen. (Oder für einige Zeit in eine Kirche oder Kapelle gehen und beten)

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