Tägliche Meditationen
X

Montag,
30. November 2020

Eine Antwort in Liebe allein

Hl. Apostel Andreas
Fest

Michaela Weimann, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 4,18-22
In jener Zeit, als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie, und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, dein "Kommt her, folgt mir nach!" ergeht heute an mich. Hier bin ich, Herr, ich komme zu dir, du kennst mich so, wie ich bin. Ich möchte dir aufrichtig folgen und tun, was du von mir willst.

Bitte: Auf die Fürsprache des heiligen Apostels Andreas bitte ich dich, jetzt alles hinter mir zu lassen, was mich von dir ablenken könnte. Hilf mir, mich in der Liebe ganz auf dich auszurichten.

1. Der Ruf des Herrn. In diesen Tagen des Advents, in der Vorbereitung auf die Geburt des Herrn, ersehnen wir seine Ankunft. Das drückt sich im aramäischen Ausruf "Maranatha" aus, der wohl von den ersten Christen in der Erwartung des Herrn (seiner Wiederkunft) benutzt wurde. Wir verlangen danach, dass er immer weiter in uns ein- und vordringen möge. Doch im heutigen Evangelium ist es der Herr, der ruft: "Kommt her". Der Herr möchte uns in seiner Nähe wissen, er möchte uns begegnen, er möchte eins sein mit uns. Die Aufforderung, die er gegenüber den Aposteln ausspricht, ergeht an einen jeden von uns: "Folgt mir nach!" – Begebt euch auf meinen Weg, ahmt nach, was ich euch vorlebe, geht auf dem Weg des Heils. Versuchen wir still zu werden, nicht nur äußerlich für ein paar Minuten, sondern vor allem innerlich, wie eine Art Grundhaltung. Der Herr ruft und spricht zu mir inmitten der alltäglichen Abläufe und Umstände. Was nehme ich wahr? Was höre ich? Auf wen höre ich?

2. Eine konkrete Antwort. Die Apostel lassen alles stehen und liegen und folgen Jesus "sofort". Wie konnten sie in dem Moment so selbstlos sein und ihr Tun und Wirken aufgeben, um dem Herrn zu folgen? Wir haben wohl alle die Erfahrung gemacht, dass es manchmal schwer ist, eine Arbeit zu unterbrechen und sich sofort auf etwas anderes einzulassen. Man wägt dann ab und versucht sich selbst zu überreden, um das ein oder andere nicht tun zu müssen, weil es uns gerade nicht recht oder logisch erscheint, weil es fordernd sein könnte, weil es uns unangenehm ist. Um dem Herrn auf seine Bitten, Einladungen und Vorschläge zu antworten, reicht es nicht aus, es gut mit ihm zu meinen. Ein guter Wille drückt sich in ganz konkreten Taten aus: die Jünger lassen ihre Netze liegen, sie verlassen das Boot und ihren Vater. Nehme ich es wahr, wenn der Herr mich um etwas bittet? Welche Antwort gebe ich ihm? Antworte ich ihm konkret, großzügig, mit Verfügbarkeit?

3. In Liebe allein. Das Vorbild der Heiligen schenkt uns Licht für unseren Weg mit Christus. Der heilige Andreas folgte dem Herrn bis zur Kreuzigung in Liebe. Was geschieht in einer Seele, die sich entschließt, sich ganz hinzugeben, sich Gott "zurückzuerstatten"? Der heilige Bernhard von Clairvaux legte hierzu das Hohelied aus, seine Gedanken sprechen von Erfüllung: "Die Liebe ist etwas Großes, aber sie muss zu ihrem Ausgang zurücklaufen, sie muss ihrem Ursprung wiedererstattet werden, muss heimfließen zu ihrem Quell und immerfort aus ihm schöpfen, um immerfort strömen zu können. Unter allen Regungen der Seele, unter allen Sinnen und Gemütsbewegungen ist es die Liebe allein, in der das Geschöpf dem Schöpfer antworten kann, wenn auch nicht in ebenbürtiger Weise; in ihr allein kann es ihm mit Ähnlichem vergelten. Denn wenn Gott liebt, so will er nichts anderes als geliebt zu werden, zu keinem anderen Zweck liebt er, als um geliebt zu werden, denn er weiß, dass alle, die ihn geliebt haben, in dieser Liebe selig werden."

Gespräch mit Christus: Herr, ich darf deine Liebe täglich erfahren, vielleicht nicht immer auf sensible Weise, doch ich glaube an das Große deiner Liebe zu mir, deshalb wirst du kommen und Mensch werden. Ich möchte dir auf deine Liebe konkret antworten. Nimm mein Verlangen, dich zu lieben. In Liebe allein möchte ich dir, meinem Schöpfer, antworten, auch wenn meine Gefühle nicht mitgehen, so bitte ich dich auf den festen Entschluss meines Herzensgrundes, Willens und Verstandes zu schauen.

Vorsatz: Ich möchte mir heute eine Zeit reservieren, in der ich ganz still werde. In innerer Besinnung auf die Stimme des Herrn hörend, möchte ich ihm eine konkrete Antwort geben.

Archiv

Tägliche Meditationen