Tägliche Meditationen
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Dienstag,
19. November 2019

Eine ungewöhnliche Begegnung

Hl. Elisabeth von Thüringen
Gedenktag

Br. Pedro Cadena, LC

Lk 19,1-10
In jener Zeit kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt. Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Einführendes Gebet: Jesus, heute bin ich hier, weil du mich eingeladen hast, eine Weile mit dir zu verbringen. Du kennst meine Erwartungen und meine tiefsten Sehnsüchte. Ich sehne mich nach dir, nach echtem Glück. Gib mir das, was ich heute am nötigsten habe, um glücklicher zu sein.

Bitte: Herr Jesus, lass mich heute eine tiefe Erfahrung von deinem liebenden Blick machen.

1. Jesus ist angekommen. Heute sind wir in Jericho, während Jesus in der Stadt ankommt. Wir stehen auf dem Balkon unseres zweistöckigen Hauses, genau den Toren der Stadt gegenüber, durch die Jesus in diesem Moment von einer wimmelnden Menschenmenge begleitet voranschreitet. Er sieht jung und glücklich aus, begrüßt die Leute um sich herum und hält immer wieder an, um ein Kind zu segnen oder die Hand einer Frau oder eines Mannes zu ergreifen und wieder loszulassen. Was fühlst du, während du ihn von deinem Standort aus betrachtest und vorbeigehen siehst? Sehnst du dich nach etwas? Was spürst du im Herzen? Du kannst das Jesus erzählen, er ist hier für dich, jetzt.

2. Ich? Jetzt entscheiden? Wir sind immer noch auf dem Balkon und folgen Jesus mit dem Blick. Er hat etwas Besonderes... Jetzt aber biegt er um die Ecke, und wir verlieren ihn aus den Augen. Was machen wir jetzt? Wir haben nichts anders zu tun. Bleibst du da stehen? Gehst du die Treppen hinunter und begibst dich auf die Straße? Du kannst jetzt entscheiden, was du tun wirst. Keiner zwingt dich. Was willst du tun? Warum? Wie fühlst du dich dabei? Wie schaut dich Jesus in deinem Inneren an in diesem Augenblick?

3. Der Blick Jesu. Wir wissen nicht genau, warum oder wieso, aber jetzt sitzen wir bei Zachäus auf einem niedrigeren Ast dieses Maulbeerfeigenbaumes. Auch wir wollen Jesus sehen, egal, was es kostet. Manche aus der Menge lachen uns aus, zeigen auf uns... Dann aber kommt Jesus an die Stelle, wo wir sind. Er hält unter dem Baum inne. Dann ruft er dich laut und deutlich, mit seiner männlichen, freundlichen Stimme bei deinen Namen: Liesel, Paul, …, kommt schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. Dein Blick trifft sich mit dem seinen. Wie ist deine Reaktion? Was willst du? Du darfst Jesus das zeigen, er verurteilt keinen, auch dich nicht.

Gespräch mit Christus: Jesus, mein Herr, du kennst mein Herz besser als ich selber. Heute hat sich einiges in mir bewegt, einiges ist in meinem Herzen aufgetaucht. Wie schaust du mich an in diesem Moment? Was entdecke ich gerade in deinem Blick? Lass mich erfahren, wie du mich ansiehst, und was du mir heute sagen willst. Heile, was zu heilen ist, Jesus, denn du bist gekommen, damit wir das Leben in Fülle haben.

Vorsatz: Heute werde ich Jesus in einer Kirche besuchen und ihm dafür danken, dass er Menschen auf meinen Weg gestellt hat, die bereit waren, um meinetwillen Opfer darzubringen.

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