Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
1. Februar 2023

Ist das nicht der Zimmermann?

Mittwoch der vierten Woche im Jahreskreis

P. Anton Vogelsang LC

Mk 6,1b-6
In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen! Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben.

Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.

1. Unser Glaube an Jesus. Gestern haben wir gelesen, wie Jesus die Frau mit der Blutung heilte und Jaïrus' Tochter von den Toten erweckte. Jesus hatte zu Jaïrus gesagt: Fürchte dich nicht! Glaube nur! (Mk 5,36). Und zu der Frau sagte er: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. (Mk 5,34). Das sollten wir im Hinterkopf behalten, wenn wir den heutigen Abschnitt aus dem Evangelium über die Ablehnung Jesu in Nazaret lesen. Die Tatsache, dass Markus diese Passagen nacheinander anordnet, deutet darauf hin, dass er möchte, dass wir ihren Glauben mit dem Mangel an Glauben der Familie und der Nachbarn Jesu vergleichen. Jesus konnte dort "keine Machttat tun; … Und er wunderte sich über ihren Unglauben". Diese Passage ermahnt auch uns, dass wir unseren Glauben überprüfen und fragen, ob wir wirklich glauben, dass Jesus Gott ist – also alles vermag.

2. Das eigentliche Wunder ist unsere Erlösung durch die Gnade. Vielleicht haben Sie Gott gebeten, dass er Sie selbst oder einen geliebten Menschen heilt, und waren dann umso enttäuschter, als dies nicht geschah. Vielleicht haben Sie sogar begonnen, an Gott zu zweifeln, weil er Ihre Gebete nicht beantwortet hat. In dieser Situation kann es hilfreich sein, sich daran zu erinnern, dass Jesus nicht jeden Kranken in Jerusalem geheilt hat. Es gab immer noch viele kranke Menschen in Israel, nachdem er zu seinem Vater zurückgekehrt war. Jesus heilte einige Menschen, aber er kam, um uns von unseren Sünden zu retten, nicht um alle unsere Gebrechen zu heilen. "Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet". Johannes sagt uns, dass seine Wunder als Zeichen dienten, damit wir an ihn glauben können. "Diese [Zeichen] aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen". Unsere übernatürliche Erlösung durch die Gnade ist das eigentliche Wunder, das Jesus in unserem Leben vollbringt, wenn wir anfangen, an seinen Namen zu glauben.

3. Die Jungfrau Maria. Was ist mit den Brüdern und Schwestern Jesu? Bedeutet das, dass Maria außer Jesus noch andere Kinder hatte? Nein. Es ist ein Glaubensdogma, dass Maria ihr ganzes Leben lang Jungfrau geblieben ist. Sie empfing Jesus jungfräulich und hatte keine anderen Kinder nach ihm. Die katholische Interpretation dieser Passage ist, dass Jesu sogenannte Brüder und Schwestern nahe Verwandte von ihm waren. Wir haben hier nicht die Zeit und den Raum, den Text im Detail zu analysieren. Aber es ist interessant festzustellen, dass die erste nachapostolische Generation von Christen bereits an die immerwährende Jungfräulichkeit Marias glaubte. Frühchristliche Schriften nennen sie mit Namen "Jungfrau Maria". Hier ein Beispiel: "Die Jungfrau Maria dagegen war voll Glaube und Freude, als der Engel Gabriel ihr die frohe Botschaft brachte" (Justin, der Märtyrer, "Dialog mit dem Juden Tryphon", 100). Justin, der Märtyrer, starb im Jahr 165. Maria "Jungfrau Maria" zu nennen, wäre seltsam, wenn Justin nicht geglaubt hätte, dass sie tatsächlich Jungfrau ist.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich glaube an dich. Ich glaube, dass du der Sohn Gottes bist. Ich glaube, dass du Mensch geworden bist, gelitten hast, gestorben und auferstanden bist, um mir ewige Freude zu schenken. Ich glaube an deine grenzenlose Barmherzigkeit und Liebe. Ich glaube, dass du mich liebst vor jeder Leistung und trotz aller Schuld. Ich glaube, dass mich nichts von deiner Liebe trennen kann. Und ich glaube, dass ich dir mit meinem Glauben eine Freude machen kann. Dich will ich preisen in Ewigkeit.

Vorsatz: Heute nachdenken über die Frage: Wer ist Jesus für mich?

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