Tägliche Meditationen
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Sonntag,
21. Januar 2018

Der Ruf Gottes in unserem Leben

Dritter Sonntag im Jahreskreis
Hl. Meinrad, Mönch, Einsiedler und Märtyrer
Hl. Agnes, Jungfrau und Märtyrerin

P. Nikolaus Klemeyer LC

Mk 1,14-20
Nachdem man Johannes den Täufer ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.

Einführendes Gebet: Gib mir, Herr, ein offenes Herz, das sich im Gebet und Alltag nicht vor dir versteckt, sondern freudig auf dich zugeht.

Bitte: Wir bitten besonders um die Offenheit des Herzens.

1. Die Zeit ist erfüllt. Vor mehr als zweitausend Jahren hat Christus gesagt, dass die Zeit erfüllt ist. Und was mag das für uns jetzt bedeuten? Christus möchte die "Erfüllung" nicht auf einen einzigen Zeitpunkt begrenzen. Er möchte uns vielmehr eine tiefere Botschaft übermitteln: Es geht nicht primär um jenen Zeitpunkt der Erfüllung, der geschichtlich nur einmal stattfindet. Es geht um die Person, die mit dieser Erfüllung verbunden ist: ihn selber. Erfüllung bedeutet nicht "jetzt", "vor/in zwei Wochen" oder "vor/in tausend Jahren", sondern Erfüllung bedeutet "Christus".

2. Der Ruf Gottes. Es ergeht durch Christus ein ganz neuer Ruf Gottes an die Menschen. Wie Gott Adam und Eva einst im Paradies ein erstes Mal rief und sie sich daraufhin versteckt haben, so ruft nun Gott ein zweites und definitives Mal den Menschen in Christus zur Erfüllung. Berufen wird man nicht, um eine Funktion zu erfüllen, sondern man wird primär in Gottes Gemeinschaft gerufen.

3. Spontaneität. Adam und Eva verstecken sich vor Gott, das Gegenstück zu der Spontaneität, die wir bei den Aposteln sehen. In Christus gewinnt der Mensch wieder seine ursprünglich vertraute Beziehung zu Gott. Alles hinter sich zu lassen, um Gottes Ruf zu folgen, ist nun wieder Gewinn und nicht, wie vorher, Verlust.

Gespräch mit Christus: Herr, Adam und Eva haben sich vor dir versteckt. Auch ich empfinde die Versuchung, mich immer wieder vor dir zu verstecken und zu verbergen. Lehre mich, die vertraute Haltung der Apostel anzunehmen und dir ganz zu folgen.

Möglicher Vorsatz: Heute nehme ich mir vor, besonders in der sonntäglichen hl. Messe, die Vertrautheit mit Christus in meinem Herzen wachsen zu lassen.

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