Mittwoch,
25. Juni 2014
Die Wiederholung von Rotkäppchen
Mittwoch der zwölften Woche im Jahreskreis
Hl. Dorothea von Mondau
Hl. Eleonore OSB
Hl.
Wilhelm von Vercelli
P. Edward McIlmail LC
Mt 7,15-20
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch
wie Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet
man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen? Jeder gute Baum bringt gute Früchte hervor, ein
schlechter Baum aber schlechte. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein
schlechter Baum keine guten. Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer
geworfen. An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen.
Einführendes Gebet: Herr, bevor ich etwas tun kann, was in meinem Leben von Bestand ist, muss ich mit dir im Gebet vereint sein. Da ich mir meiner Schwäche und meiner Neigung zur Sünde bewusst bin, vertraue ich umso mehr auf deine Vergebung und Gnade. Ich glaube an deine Gegenwart in der Eucharistie. Sie gibt mir die Gewissheit, dass du wirklich in deiner Kirche lebst bis an das Ende der Zeit.
Bitte: Herr, hilf mir das Gute bei den Menschen in meiner Umgebung leichter zu erkennen.
1. Wölfe in Schafsfellen. Heute werden wir mit Informationen überschüttet, haben aber nur wenig Führung. Die Medien erzählen uns, dass Abtreibung in Ordnung ist, die Forschung an Stammzellen menschlicher Embryonen eine Frage des Mitgefühls mit Kranken und schließlich gleichgeschlechtliche Trauung Ausdruck der Toleranz sei. In ihrem eigenen Denken verhaftete Gläubige missachten oder verunglimpfen die päpstlichen Lehren. „Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln; und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden” (2 Tim 4,3-4). Wie beurteile ich das, was ich täglich höre oder was ich beispielsweise in den Medien höre? Sauge ich alles, was ich dort erfahre, auf wie ein Schwamm? Oder versuche ich herauszufinden, mir eine eigene Meinung zu bilden und erst zu hören, was die Kirche dazu sagt? Bin ich mir bewusst, wie sehr mir durch vieles aus den Medien mein innerer Frieden abhanden kommen kann? Dass ich nur noch weltlich denke?
2. Schaut auf ihre Früchte. Unser Herr gibt uns einen guten Maßstab für die Beurteilung der Taten anderer: wir schauen auf das, was sie hervorbringen. Die Menschen, die wir täglich im Fernsehen sehen ‐ erscheint ihr Leben friedlich und glücklich? Sind ihre Familien stabil? Häufig leben diejenigen von uns sehr ausgeglichen, die zurückgezogen leben. Oft zieht Gott es vor, nicht im Rampenlicht zu wirken. Er wird in solchen Familien tätig, die ihre Kinder ohne Aufhebens im Glauben aufziehen. Welche dauerhaften Früchte bringe ich für Gott hervor? Bin ich offen für neues Leben? Widme ich anderen eine angemessene Zeit, ihnen behilflich zu sein? Helfe ich meinen Freunden, Christus kennen zu lernen? Unterstütze ich Wohltätigkeiten, die dies verdienen?
3. Falsche Beurteilung. Die Beurteilung kann in die falsche Richtung gehen. Nehmen wir einmal an, wir denken, jemand sei kein guter Mensch oder nicht sehr begabt. Doch einige Jahre später sind wir überrascht zu sehen, dass dieselbe Person in einer nahezu perfekten Ehe lebt, eine glückliche Familie aufbaut oder eine erfolgreiche Arbeit der Nächstenliebe ausübt. War unsere ursprüngliche Beurteilung falsch? Wenn ja, warum? Erkennen und würdigen wir Tugenden bei anderen? Oder achten wir nur auf Äußerlichkeiten: ihr Aussehen, ihren Reichtum, ihre lebhafte Persönlichkeit? Was sagt das über meine Rangfolge der Werte aus?
Gespräch mit Christus: Herr, ich bin umgeben von weltlichen Ansichten ‐ so unterschiedliche Meinungen, so viele Informationen. Manchmal fühle ich mich wie zugeschüttet. Lass mich die Beiträge, die von deinem Stellvertreter auf Erden, dem Papst, kommen, als eine Orientierung und einen guten Weg sehen und ihm inmitten von Verwirrung folgen.
Vorsatz: Ich möchte diejenigen für ihre verborgene, aber beständige Arbeit loben, die sie für das Reich Gottes verrichten.