Tägliche Meditationen
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Dienstag,
17. November 2020

Jesus macht den ersten Schritt auf uns zu

Dienstag der dreiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Gertrud von Helfta, Ordensfrau und Mystikerin

Thomas und Angela Mayer

Lk 19,1-10
In jener Zeit kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt. Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Einführendes Gebet: Ich danke dir, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes, dass du bei mir auch dann zu Gast sein willst, wenn ich dich in den Sorgen der Welt aus den Augen verloren habe.

Bitte: Herr Jesus, schenke mir wie dem Zachäus Reue über meine Sünden und Vergebung im Versöhnungssakrament.

1. Die versperrte Sicht auf das Gute. Die Juden gingen damals davon aus, dass alle jüdischen Zöllner stets Sünder seien, die überhöhte Gebühren forderten. Gerade weil sie aus der Gesellschaft ausgestoßen waren, wurde den Zöllnern wie dem Zachäus die Sicht auf das Gute versperrt. So blieben die Zöllner gezwungenermaßen unter sich und keiner konnte ihnen gut zu reden, wieder ehrlich zu werden.

2. Jesus macht den ersten Schritt auf uns zu. Passiert es uns nicht mitunter auch, dass wir Menschen in Schubladen stecken und mit ihnen dann nichts zu tun haben wollen? Haben wir nicht alle unsere Fehler, Schwächen und Sünden? Warum dann dieses einander ausgrenzende Denken? Christus und seine Braut, die Kirche, sind inkludierend. Es genügt Jesus, dass Zachäus ihn sehen will, um sich bei ihm einzuladen. Durchbrechen wir mit Jesus die Schranken zu unseren Mitmenschen und wenden wir uns besonders auch denen zu, die den barmherzigen Jesus nicht kennen.

3. Freude an der Begegnung mit Jesus. Welche Freude hat Zachäus empfunden, als er Jesus als seinen Gast begrüßen durfte. Freuen wir uns doch auch immer dann so, wenn wir den eucharistischen König empfangen können. Zeigen wir echte Reue wie Zachäus über unsere Verfehlungen. Lasst uns fröhlich, dankbar und freigebig sein wie Zachäus, wenn uns Jesus in der Beichte unsere Schuld vergibt.

Gespräch mit Christus: Mein Herr und mein Gott, ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du mir im Sakrament der Versöhnung Reue, Vergebung und Umkehr schenkst.

Vorsatz: Ich möchte dich empfangen, Herr, mit jener Demut, Reinheit und Andacht, mit der deine heiligste Mutter dich empfing, mit dem Geist und der Inbrunst aller Heiligen.

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