Tägliche Meditationen
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Montag,
10. Juli 2006

Sie wird leben

Montag der vierzehnten Woche im Jahreskreis

P. Ernest Daly LC

Mt 9,18-26
Während Jesus so mit ihnen redete, kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder lebendig. Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt. Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah, sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Als man die Leute hinausgedrängt hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Einführendes Gebet:  Herr, ich knie heute vor dir und versuche, deine Herrschaft über die ganze Schöpfung zu begreifen. Ich glaube, dass du die einzige Quelle des Lebens bist. Ich vertraue darauf, dass du dich heute meiner erbarmst und mich noch etwas mehr zu einem würdigen Werkzeug deiner Gnade machst. Ich danke dir für deine treue Liebe zu mir und zu allen Seelen.

Bitte:  Herr, stärke heute meine Bereitschaft, deine Gnade anzunehmen.

1. „Eine große Not.”  Nichts ist tragischer als der Tod eines Kindes, insbesondere, wenn es das eigene Kind ist. Alles andere verblasst an Bedeutung. Das Herz dieses Mannes war gebrochen. Aber er konnte sich nicht damit abfinden. Er hatte von Jesus gehört. Jesus tat das Unmögliche. Sicherlich wollte Gott ihm das Unmögliche durch Christus gewähren. Aus einer sonst vielleicht vorhandenen Scheu, sich Jesus zu nähern, wird jetzt unter diesen Umständen Kühnheit und dringendes Bitten. Das ist eine Einladung an mich, die Nöte der Welt zu sehen und mutig zu sein, mich selbst Jesus zu öffnen.

2. „Wenn ich auch nur sein Gewand berühre.”  Jesus möchte dieser Welt helfen. Er ist gegenwärtig. Aber er braucht Männer und Frauen, die im Glauben die Hand nach ihm ausstrecken. Ich kann mich darum bemühen, ein solch gläubiger Mensch zu sein, beharrlich im Gebet und im Apostolat. Ich muss fähig werden, alles zu überwinden, was das Gebet und den Besuch der heiligen Messe beeinträchtigen-: Oberflächlichkeit, Entmutigung, Trägheit und das sinnlose Verlangen nach persönlichem Ansehen. Wenn ich mich auf Christus einstelle, kann ich das überwinden. Ich brauche Christus. Die Welt braucht Christus. Er möchte in meinem Leben etwas bewirken.

3. „Da stand das Mädchen auf.”  Christus kann das Unmögliche möglich machen. Manchmal sehe ich kleine Wunder der Nächstenliebe und der Gnade. Das weist mich auf den stillen Erfolg hin, den Jesus in den Seelen vorbereitet. Er ruft sie ständig zurück ins Leben und manchmal bewirkt dies sogar einfach ein Wort oder ein gutes Beispiel von mir. Ich muss heute meinen Glauben an das Wirken Jesu in den Seelen erneuern. Ich muss meine Opfer und meine Treue bündeln und Christus anbieten. Er wird das Unmögliche tun.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich weiß, dass du Wunder bewirken kannst. Ich weiß, dass du Wunder bewirken willst. Dir genügen Seelen, die dir vertrauen wollen und sich selbst dir hingeben. Ich möchte eine dieser Seelen sein, Herr. Hilf mir, dass ich heute wieder die Widerstände gegen dein Wirken in meinem Leben aus dem Weg räume. Ich vertraue darauf, dass du mich zu deinem Werkzeug machst.

Vorsatz:  Ich will heute besonders freundlich zu einem Menschen sein, der ein bisschen mehr von Christus getrennt zu sein scheint.

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