Freitag,
9. Februar 2024
Jesus kam an den See von Galiläa
9. Februar 2024
Freitag der fünften Woche im Jahreskreis
Sel. Anna Katharina Emmerick, Mystikerin
P. Anton Vogelsang LC
Mk 7,31-37
In jener Zeit verließ Jesus das Gebiet von Tyrus wieder und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis. Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren. Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit, und er konnte richtig reden. Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt. Außer sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, du bist der Herr des Lebens und der Herr des Sabbats. Du rufst uns auf, in dir zu ruhen und dich im Gebet zu suchen. Hilf mir, Zeit und Raum zu finden, um in Stille und Einsamkeit bei dir zu sein. Hilf mir, auf deine Stimme zu hören und deinen Willen für mein Leben zu erkennen. Hilf mir, dir treu und freudig zu folgen, wohin du mich auch führst.
Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.
1. Kommunikation durch körperliche Handlungen. Jesus nimmt den Mann beiseite, weg von der Menge, und bedient sich körperlicher Gesten, um mit ihm zu kommunizieren. Er berührt seine Ohren und seine Zunge und schaut zum Himmel auf, was darauf hinweist, dass die Heilung von Gott kommt. Er seufzt und drückt seine Anteilnahme für das Leiden des Mannes aus. Er spricht ein Wort des Befehls, "Effata!, das heißt: Öffne dich!" Und sofort werden die Ohren des Mannes geöffnet, seine Zunge wird gelockert, und er spricht deutlich. Jesus offenbart sich als derjenige, der die Prophezeiung des Jesaja erfüllt: "Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben werden geöffnet. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen frohlockt." (Jes 35,5-6)
2. Die wahre Sendung Jesu. Jesus zeigt auch seine Demut und Weisheit, indem er den Zeugen befiehlt, niemandem von dem Wunder zu erzählen. Er weiß, dass das Volk falsche Erwartung an ihn hegt, als ob er ein politischer Messias wäre, der die Römer stürzen und Israels Königreich wiederherstellen würde. Er will nicht von einer Menge missverstanden oder missbraucht werden, die ihn aus weltlichen Gründen sucht. Er will sie die wahre Bedeutung seiner Mission lehren, das heißt: Leiden, Tod und Auferstehung für die Vergebung der Sünden und das Heil aller Menschen. Er will, dass sie ihm nicht wegen der Zeichen und Wunder folgen, die er vollbringt, sondern wegen des Glaubens und der Liebe, die er weckt.
3. Öffne dich! Jesus lädt uns ein, ihn in seiner Barmherzigkeit, Kraft, Demut und Weisheit nachzuahmen. Er ruft uns auf, für seine heilende Gnade in unserem Leben offen zu sein, besonders da, wo wir taub oder stumm sind. Wir sind vielleicht taub gegenüber Gottes Stimme, unserem eigenen Gewissen oder den Bedürfnissen anderer. Wir sind vielleicht stumm in unserem Gotteslob, in unserem Christus-Zeugnis oder in unserer Verteidigung der Wahrheit und Gerechtigkeit. Jesus will uns berühren, uns ansehen, mit uns seufzen und zu uns sprechen. Er will uns sagen: "Effata", "Öffne dich". Er will unsere Ohren öffnen, damit wir sein Wort, seine Stimme, seinen Ruf hören. Er will unsere Zunge lockern, damit wir seinen Namen, sein Evangelium, seine Liebe weitererzählen. Er will, dass wir über seine Güte erstaunt sind und sie mit Freude verkünden.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich danke Dir für Deine Anteilnahme und Deine Macht, die Du uns bei der Heilung des Tauben gezeigt hast. Wir bitten Dich, auch uns von unserer Taubheit und Stummheit zu heilen, von unseren Sünden und Schwächen, von unseren Ängsten und Zweifeln. Berühre uns, sieh uns an, seufze mit uns und sprich mit uns. Öffne unsere Ohren, damit wir Dein Wort, Deine Stimme, Deinen Ruf hören. Löse unsere Zunge, damit wir von Deinem Namen, Deinem Evangelium, Deiner Liebe sprechen. Hilf uns, Dir in Demut und Weisheit zu folgen, nicht um weltliche Ehre oder Ruhm, sondern um Deinen Willen und Dein Reich zu suchen. Erfülle uns mit Deiner Gnade und Deiner Freude, damit wir über Deine Güte staunen und sie anderen verkünden. Amen.
Vorsatz: Ausgehend von der heutigen Lesung beschließe ich, Menschen um mich herum bewusster wahrzunehmen, die Schwierigkeiten haben, zu hören oder zu sprechen oder auch nur mit anderen zu kommunizieren. Ich will versuchen, sie in meine Gespräche und Aktivitäten einzubeziehen und ihnen das Gefühl geben, willkommen und geschätzt zu sein.