Samstag,
10. Februar 2007
Das Herz des wahren Ernährers
Samstag der fünften Woche im Jahreskreis
Hl. Scholastika
P. Ned Brown LC
Mk 8,1-10
In jenen Tagen waren wieder einmal viele Menschen um Jesus versammelt. Da sie nichts zu essen hatten, rief
er die Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und
haben nichts mehr zu essen. Wenn ich sie hungrig nach Hause schicke, werden sie unterwegs zusammenbrechen;
denn einige von ihnen sind von weither gekommen. Seine Jünger antworteten ihm: Woher soll man in dieser
unbewohnten Gegend Brot bekommen, um sie alle satt zu machen? Er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie
antworteten: Sieben. Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. Dann nahm er die sieben
Brote, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie seinen Jüngern zum Verteilen; und die Jünger
teilten sie an die Leute aus. Sie hatten auch noch ein paar Fische bei sich. Jesus segnete sie und ließ auch
sie austeilen. Die Leute aßen und wurden satt. Dann sammelte man die übrig gebliebenen Brotstücke ein,
sieben Körbe voll. Es waren etwa viertausend Menschen beisammen. Danach schickte er sie nach Hause. Gleich
darauf stieg er mit seinen Jüngern ins Boot und fuhr in das Gebiet von Dalmanuta.
Einführendes Gebet: Vater unser im Himmel, gib uns heute unser tägliches eucharistisches Brot, damit unser Glaube, unsere Hoffnung und unsere Liebe zu dir gestärkt wird und uns Kraft gibt für unseren Dienst am Nächsten. Herr, mit lebendigem Glauben höre ich deinen Worten ewigen Lebens zu. Obwohl ich deine geheimnisvollen Pläne nicht verstehe, vertraue ich deiner barmherzigen Liebe. Möge diese Zeit, die ich mit dir verbringe, ein Ausdruck meiner Liebe zu dir sein. Sprich Herr, sprich zu meinem Herzen, denn dein Diener hört.
Bitte: Herr, gewähre mir die Gnade, das Geschenk der Hingabe deiner selbst, das ich in jeder heiligen Messe und heiligen Kommunion empfange, neu zu schätzen.
1. Das Herz unseres Herrn. Heute dürfen wir einen Blick auf das Herz unseres Herrn erhaschen. Wie selbstlos ist er doch, denn er denkt an alles, was wir brauchen! Er weiß schon vor uns um unsere Bedürfnisse, besonders um die Notwendigkeit seiner Gnade. Leider haben viele von uns keinen Hunger nach der Gnade. Wir bringen das Leben unserer Seele durch schwere Sünden zu oft in Gefahr. Wir unterdrücken unseren geistlichen Hunger zu oft durch minderwärtige Kost und nehmen Lügen, falsche Idole und andere weltliche Güter in uns auf statt Gottes Liebe.
2. Was wird den Hunger ihrer Herzen stillen? An jenem Nachmittag gab ihnen der Herr das Brot, um ihren knurrenden Magen zu beruhigen, tiefer betrachtet bereitete er sie aber darauf vor, ihm ihre Herzen zu öffnen, damit er ihnen das wahre Brot, das vom Himmel kommt, geben konnte, nämlich sich selbst. Ist mein Herz für die wahre Liebe unseres Herrn bereit, für das er es erschaffen hat? Oder ist mein Herz mit ungeordneter Liebe zu materiellen Dingen oder Personen erfüllt, was unvereinbar ist mit Christi Gegenwart und seinem Opfer?
3. Der Ernährer Scheinbar mühelos hat der Herr die Brote vermehrt und die hungrige Menge zufrieden gestellt. Sein Weg sollte aber kein einfacher sein. In der Tat sollte Christus den Preis für die Rettung der Menschheit mit seinem eigenen Blut, das er am Kreuz vergossen hat, bezahlen. Wie sehr schätze ich das Opfer Christi? Nehme ich die Gelegenheit wahr, an jeder heiligen Messe teilzunehmen und mich selbst mit dem Opfer Christi auf Kalvaria aufzuopfern, um sein Reich in der Welt zu verbreiten? Bin ich mir darüber bewusst, dass er wie damals auch heute seine Jünger benutzt, um seine Wunder in der Welt auszuteilen? Will ich einer von diesen Jüngern sein?
Gespräch mit Christus: Herr, du hast die hungrige Menge genährt, die sich versammelt hatte, um dein Wort zu hören. Du nährst auch unser hungriges Herz mit deiner Gnade und Liebe bei jeder heiligen Messe und jeder heiligen Kommunion. Hilf mir, dir und deinem Willen treu zu bleiben durch einen würdigen Empfang des Sakraments deiner Liebe.
Vorsatz: Ich will diese Woche zur Beichte gehen und dabei eine tiefere Reue über meine Sünden erwecken, besonders über die Sünde der Faulheit. Auf diese Weise will ich mein Herz bereiten, Christus in der heiligen Kommunion würdiger zu empfangen.