Tägliche Meditationen
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Montag,
18. September 2006

Die Macht eines demütigen Glaubens

Montag der vierundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Robert Presutti LC

Lk 7,1-10
Als Jesus diese Rede vor dem Volk beendet hatte, ging er nach Kafarnaum hinein. Ein Hauptmann hatte einen Diener, der todkrank war und den er sehr schätzte. Als der Hauptmann von Jesus hörte, schickte er einige von den jüdischen Ältesten zu ihm mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten. Sie gingen zu Jesus und baten ihn inständig. Sie sagten: Er verdient es, dass du seine Bitte erfüllst; denn er liebt unser Volk und hat uns die Synagoge gebaut. Da ging Jesus mit ihnen. Als er nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, schickte der Hauptmann Freunde und ließ ihm sagen: Herr, bemüh dich nicht! Denn ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst. Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen. Sprich nur ein Wort, dann muss mein Diener gesund werden. Auch ich muss Befehlen gehorchen und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. Jesus war erstaunt über ihn, als er das hörte. Und er wandte sich um und sagte zu den Leuten, die ihm folgten: Ich sage euch: Nicht einmal in Israel habe ich einen solchen Glauben gefunden. Und als die Männer, die der Hauptmann geschickt hatte, in das Haus zurückkehrten, stellten sie fest, dass der Diener gesund war.

Einführendes Gebet:  Heiliger Geist, süßer Seelengast, an dich wende ich mich in dieser besonderen Zeit des Gebetes. Ich möchte mein Herz für deine Taten völlig öffnen. Stärke meinen Glauben und meine Hoffnung und entzünde meine Liebe für die Dinge des Himmels.

Bitte:  Jesus Christus, hilf mir, dass ich diese Zeit mit dir wirklich nütze. Lehre mich, an deine Anwesenheit mit demütigem Vertrauen zu glauben.

1. Bitte um Heilung.  Dieses Wunder zeigt uns die Macht und Wichtigkeit der Fürbitte. Die Fürbitte der jüdischen Ältesten der Stadt macht es Jesus möglich, diese Heilung zu bewirken. Wie viele Heilungen geschehen nur deshalb nicht, weil sie niemand dem Herrn zu Gehör bringt. Es ist nicht so, dass der Herr nicht schon davon wüsste oder dass er nicht helfen möchte. Es ist aber unsere Aufgabe, ihm den Anlass zu geben, tätig zu werden.

2. Ich bin es nicht wert.  Jesus zeigt uns hier wundervolle Demut. Er stellt keine Fragen und zögert nicht, sondern wirkt das Wunder einfach. Unser demütiger Herr ist immer bewegt und erfreut, wenn er Demut erlebt. Der Hauptmann bat die Ältesten um ihre Fürbitte bei Jesus, nicht weil er zu faul war, um selbst zu gehen, sondern weil er sich nicht für würdig hielt, selbst zu ihm zu kommen. Aus eben dieser Demut heraus weiß er auch um die Fähigkeit des Herrn, ein Wunder über größere Entfernung zu wirken. Ein demütiger Glaube braucht keine äußerlichen Bestätigungen sondern weiß einfach, dass er erhält, worum er in Demut bittet.

3. Nicht einmal in Israel...  Manchmal beschränken wir selbst unsere menschlichen Erwartungen, wo wir glauben Gott finden zu können und was wir von ihm erwarten können. Gott aber hat keine Grenzen. Er kann genauso gut die ‐ in unseren Augen ‐ überraschendste Person wählen. Der Hauptmann, der gläubige „Goi”, ist ein Zeichen dafür, dass der Heilige Geist in allen Menschen wirkt und sie zur Kenntnis der Wahrheit und zur Liebe für die Wahrheit führt. Der Grad der Demut eines Menschen bestimmt ganz direkt seine Fähigkeit, Gott zu kennen und zu erkennen.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, du lobtest den Glauben des Hauptmanns. Stärke meinen schwachen Glauben und hilf mir, auch in meinem Leben deine Wunder wirken zu lassen.

Vorsatz:  Ich werde heute den Momenten, die mich entmutigen könnten, mit dem Glauben an Christi Macht und Liebe gegenübertreten.

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