Tägliche Meditationen
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Dienstag,
8. Mai 2007

Unseren Frieden bei Christus finden

Dienstag der fünften Woche in der Osterzeit

P. Alex Yeung LC

Joh 14,27-31a
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt. Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt. Über mich hat er keine Macht, aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat.

Einführendes Gebet:   Herr, lass in diesem Moment der Stille mein Herz sich öffnen für die Gnaden, die du mir geben willst. Ich glaube, dass du hier bist und mich begleitest. Ich vertraue darauf, dass du mein Herz gesucht hast und mir die Gnaden zuteil werden lässt, die ich am meisten brauche. Ich überlasse dir meinen Willen, damit mein Herz in deiner Liebe brennen möge.

Bitte:  Herr, nimm diesen Tag, er soll dir gehören. Möge dieses Gebet eine eindringliche Bitte sein, meinen Tag wieder auf dich, die eine und wahre Quelle des Friedens und der Freude, auszurichten.

1. Christus wieder in meinen Alltag einbringen. Die meisten Tage sind bei uns ausgefüllt mit einem „Wirbelsturm” von verantwortlichem Tun, der sich noch aufbauen kann und schließlich zu Stress führt. Ein gewisser Stress wird den Tag eines aktiven Apostels, der seine (ihre) christliche Berufung lebt, immer begleiten. Gefährlich wird es jedoch, wenn der gesunde Stress, der uns zwar auf Zack hält, beginnt, unser Engagement für die Nächstenliebe zu verschlechtern: zu Hause, am Arbeitsplatz oder bei unseren Freunden und Verwandten. Wenn das geschieht und wir uns von den täglichen Pflichten auf unseren Schultern überfordert fühlen, so deshalb, weil wir vergessen haben, dass eine andere „Schulter” unsere tägliche Last mit uns teilt, nämlich Christus! Er will nicht nur Teil, sondern Mittelpunkt meines Alltags sein. Nur bei dir, Jesus, werde ich den Frieden finden, der die Schwere des täglichen Lebens vertreibt.

2. Das ist einfach sinnvoll. Eine der seltensten aller Sinne ist der gesunde Menschenverstand. Der gesunde Menschenverstand ist manchmal so simpel, dass wir ihn verwerfen und zusammen mit ihm alles, was sonst noch vernünftig ist bis uns die Erfahrung wieder zu dem zurückbringt, was wir schon immer wussten, nämlich, was wahr und eine gute Beurteilung ist. Das muss vor allem gesagt werden im Hinblick auf den Frieden, den Jesus uns versprochen hat. Das Gebet ist die Tür zu Jesus; und wenn wir uns dafür die beste Zeit des Tages nehmen, klopfen wir an diese Tür. Wenn sie geöffnet ist, finden wir, was wir gesucht haben: die Erfahrung eines tiefen Friedens in Christus. Der gesunde Menschenverstand sagt uns, je mehr Verantwortung wir haben, desto mehr müssen wir auf Christus zugehen, um unsere Kraft zu bündeln, denn er hat die Welt erobert.

3. Unsere Sorgen aufgeben. Königreiche werden errichtet und zerfallen, aber ein Königreich, das bis ans Ende der Zeit Bestand haben wird, ist das Reich des Vaters. Jesus führt uns zum Vater, dem Schöpfer aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Wie viele Dinge wollen unsere Zeit in Anspruch nehmen: der Zeitplan für den Sport der Kinder, das Treffen im Rathaus, der Gemeinde-Karneval und so weiter. Wir können leicht das Wesentliche aus den Augen verlieren. Wie häufig vergessen wir, dass Christus der Herr der Geschichte ist und dass er uns vorhergesagt hat, dass alles Geschaffene zum Vater zurückkehren wird. Wir hören diese Worte in der heiligen Messe: „Durch ihn und mit ihm und in ihm ist dir, Gott, allmächtiger Vater, in der Einheit des Heiligen Geistes alle Herrlichkeit und Ehre jetzt und in Ewigkeit.” Das gibt uns die Gewissheit, dass die gütige Hand Gottes, des Vaters, die Geschichte formt und lenkt. Wir dürfen unsere Herzen nicht von Sorge und Angst füllen lassen; vielmehr müssen wir sie mit Gottvertrauen und Fügsamkeit füllen, damit sein Wille unseren Lebenslauf bestimmt. Vertraue auf den Herrn, und er wird es richten.

Gespräch mit Christus:  Herr, wie wunderbar ist das Leben, wenn du der Mittelpunkt aller Dinge bist. Deine Worte des Friedens sind meinem geöffneten Herzen so willkommen. Ich sehne mich nach der Kraft, die die Apostel in diesen Worten deines Grußes fanden. Du hast diese verunsicherten, sich nicht mehr zurechtfindenden und ängstlichen Jünger in couragierte Apostel verwandelt, die vor den Herausforderungen, die vor ihnen lagen, nicht zurückschreckten. Komm jetzt in mein Herz, und erfülle mich mit der Sehnsucht, die dich als Mittelpunkt meines Lebens sucht.

Vorsatz:   Heute will ich auf meinen Terminkalender schauen und die beste Tageszeit sperren, um mich zu einem Gespräch über fünfzehn Minuten mit dem Herrn zu verpflichten.

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