Tägliche Meditationen
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Dienstag,
16. Januar 2007

‚Jesus ist der Herr’

Dienstag der zweiten Woche im Jahreskreis

P. Robert DeCesare LC

Mk 2,23-28
An einem Sabbat ging er durch die Kornfelder und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab. Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat verboten. Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und nichts zu essen hatten - wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch seinen Begleitern davon gab? Und Jesus fügte hinzu: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat. Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.

Einführendes Gebet:   Herr, vor dir bin ich nichts. Ich verdanke alles dir. Ich glaube, dass ich ein armes Geschöpf bin, das du in deiner Güte und Freundlichkeit erlösen wolltest. Ich vertraue auf dich, weil du treu bist. Du wirst mich nie im Stich lassen. Ich liebe dich Herr, denn du hast mich zuerst geliebt. Vermehre meine Liebe zu dir, Herr, denn du bist mein Gott.

Bitte:  Herr, hilf mir, dich mehr zu lieben.

1. ‚Warum tut ihr, was nach dem Gesetz verboten ist?’ Wir leben in einer Gesellschaft, die sehr strukturiert ist und in der es viele Gesetze gibt. Alles muss auf eine bestimmte Art und Weise gemacht werden. Wenn etwas passiert, das für uns fremd ist, oder das nicht so ist, wie wir es erwartet haben, stehen wir vor einem Problem. Viele Gesetze, die die Juden vorschrieben, waren praktische Anwendungen der zehn Gebote, jedoch bis zum Extrem getrieben. Das Abreißen und Essen von Ähren sahen sie als Arbeit an und war damit am Sabbat verboten. Manchmal sind die von Menschen vorgeschriebenen Gesetze überflüssig oder sinnlos, weil sie aber ‚Gesetz’ sind, halten wir uns an sie, obwohl sie dem Gesetz, das Gott in unser Herz geschrieben hat und das somit wichtiger ist, widersprechen.

2. ‚Der Sabbat ist für den Menschen da’ Alles liegt in Gottes Händen. Alles, was er uns gegeben hat, hat er uns als eine Gabe gegeben. Uns gehört nichts. Alles, was wir haben, alles, was wir sind, gehört ihm. Gott hat den Sabbat für uns gemacht, damit wir uns an ihm um unsere geistigen Bedürfnisse kümmern. In unserer hektischen und hoch entwickelten Gesellschaft meinen viele, dass sie sich nicht mehr an das Gebot des Sabbats halten müssen. Der Sabbat ist für sie kein Tag der Ruhe, kein Tag, an dem sie Gott durch die Teilnahme an der heiligen Messe die Ehre geben, an dem sie beten, sich erholen und ausruhen, sondern nur ein weiterer Arbeitstag. Für sie hat er die Bedeutung verloren, ein Tag der Ruhe zu sein, ein Tag, an dem wir uns Zeit nehmen, um Gott zu loben und ihm die Ehre zu geben.

3. Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat. Alles liegt in den Händen Christi. Er ist Herr über alles. Wenn er sagt, dass er Herr über den Sabbat ist, meint das, dass er dem Vater gleich ist. ‚Die Macht, die Ehre und Herrlichkeit, die Gott gebühren, kommen auch Jesus zu’ (KKK 449). ‚Vom Beginn der christlichen Geschichte an bedeutet die Aussage, dass Jesus Herr über die Welt und die Geschichte ist, auch, dass der Mensch seine personale Freiheit keiner irdischen Gewalt absolut unterwerfen darf, sondern einzig Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus: Nicht Cäsar ist ‚der Herr’’ (KKK 450). Ich darf nicht zulassen, dass mich materielle Sorgen oder irdische Gebieter vergessen lassen, dass Christus allein mein Herr ist.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich glaube, dass du groß bist, dass alles unter deinen Füßen ist. Manchmal stelle ich Beschäftigungen und Sorgen über dich. Manchmal gebe ich dir nicht das, was dir zusteht. Ich weiß, dass ich es sollte, und ich will es auch sehr. Hilf mir, mich so zu ändern, dass du wirklich der Herr meines Lebens wirst.

Vorsatz:   Ich werde einen kurzen Besuch beim Allerheiligsten oder eine geistige Kommunion machen, um dabei Christus als meinen Herrn und Retter zu verehren.

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