Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
26. März 2009

Die Ehre Gottes

Donnerstag der vierten Woche in der Fastenzeit

P. Jeffery Jambon LC

Joh 5,31-47
Jesus sagte zu den Juden: Wenn ich über mich selbst als Zeuge aussage, ist mein Zeugnis nicht gültig; ein anderer ist es, der über mich als Zeuge aussagt, und ich weiß: Das Zeugnis, das er über mich ablegt, ist gültig. Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt. Ich aber nehme von keinem Menschen ein Zeugnis an, sondern ich sage dies nur, damit ihr gerettet werdet. Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet, und ihr wolltet euch eine Zeit lang an seinem Licht erfreuen. Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes: Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat. Auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat über mich Zeugnis abgelegt. Ihr habt weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt je gesehen, und auch sein Wort bleibt nicht in euch, weil ihr dem nicht glaubt, den er gesandt hat. Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben. Meine Ehre empfange ich nicht von Menschen. Ich habe erkannt, dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt. Ich bin im Namen meines Vaters gekommen und doch lehnt ihr mich ab. Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn anerkennen. Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt, nicht aber die Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt? Denkt nicht, dass ich euch beim Vater anklagen werde; Mose klagt euch an, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben?

Einführendes Gebet:   Jesus, das Geschenk des Glaubens erhebt mich. Ich glaube an dich! Ich stelle mich dieser schwierigen Aufgabe des Glaubens und eile vertrauensvoll deiner unendlichen Liebe entgegen. Ich liebe dich, Herr. Ich bin jetzt zu dir gekommen, weil ich bei dir sein will.

Bitte:  Herr, hilf mir, immer aus reiner Absicht zu handeln.

1. Die Reinheit der Absicht führt auf schnellem Weg zur Heiligkeit. Jesus sagt: „Ich aber nehme von keinem Menschen ein Zeugnis an.” Warum? Weil seinem Vater die Ehre gebührt für alles was existiert, denn schließlich hat er alles geschaffen. Dies zu wissen und anzuerkennen ist wahrhaftig ein schneller Weg zur Heiligkeit. Jesus ist Gott, aber er hinterlässt uns ein wunderbares Beispiel dafür, dass der Mensch Gottes Ehre suchen soll und nicht seine eigene. Wenn es uns um den eigenen „Fanclub” geht, rauben wir tatsächlich Gott die Ehre, die ihm allein gebührt. Wenn wir von anderen gelobt werden und unbedingt bei ihnen „ankommen” wollen, gehen wir nicht auf dem Weg der Heiligkeit. Wenn wir aber unsere Absichten reinigen und durch alle unsere Handlungen und Gedanken Gott allein verherrlichen, können wir für uns und viele andere Seelen das ewige Leben gewinnen.

2. Die Frucht der Reinheit der Absicht. Sich selbst zu suchen bringt nichts. Wahre, selbstlose Liebe dagegen schon. Wenn wir allein auf Gottes Ehre aus sind, gewinnen auch wir Gutes. Eines davon heißt Ordnung. Wir lernen, die richtigen Prioritäten zu setzen und den Dingen den ihnen gebührenden Platz zuzuweisen. Wenn Eltern ein ungezogenes Kind bestrafen müssen, fragen sie sich: „Bestrafen wir es, weil es etwas falsch gemacht hat und wir ihm eine Lektion erteilen müssen?” Oder lassen sie einfach ihrem Ärger freien Lauf, so dass die Strafe ein Ventil für ihre Wut wird? So müssen auch wir uns beim Gebrauch unserer materiellen Güter fragen: Gebrauchen wir sie aus reiner Liebe zu Gott oder zu unserem eigenen Wohl?

3. Reinheit der Absicht bringt dem Herzen Frieden. Wenn Kinder etwas falsch machen, zeigen sie sich gewöhnlich schuldbewusst, wenn ihr Fehlverhalten entdeckt wird. Wenn sie aber zu Unrecht beschuldigt werden, verteidigen sie sich so überzeugend, dass die Anklage rechtzeitig zurückgenommen wird, um Schaden zu vermeiden. Das gleiche könnte man von der Reinheit der Absicht sagen. Wenn eine Seele allein zur Ehre Gottes agiert, dann geht damit eine gewisse Garantie der Erfüllung einher. Egal, mit wie vielen Hindernissen und Missverständnissen sie konfrontiert wird, eine Seele, die Gottes Willen folgt, wird Frieden finden.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, du lehrst mich im Evangelium, allen meinen Vorhaben und Bemühungen eine übernatürliche Dimension hinzuzufügen. Meine endliche Existenz auf Erden ist nur ein Tropfen im Ozean verglichen mit der Ewigkeit, die du uns verheißen hast. Hilf mir, alles zu deiner größeren Ehre zu tun.

Vorsatz:   Ich will heute in meinen Gesprächen nicht über mich selbst reden. Ich will versuchen, die Gespräche auf die Interessen anderer zu lenken.

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