Tägliche Meditationen
X

Mittwoch,
25. März 2009

Himmel und Erde halten den Atem an

Verkündigung des Herrn

P. Patrick Butler LC

Lk 1,26-38
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Einführendes Gebet:   Vater, ich sehne mich danach, heute in das Mysterium der Menschwerdung deines Sohnes einzudringen. Die Begebenheit der Verkündigung des Herrn an Maria und die Menschwerdung Christi bedeuten einen Meilenstein in der menschlichen Geschichte. Vorher schienst du so transzendent, so weit weg zu sein. Aber dieser Moment offenbart, dass der Emmanuel, der „Gott-mit-uns”, gekommen ist, um uns zu begegnen. Er erlaubt es mir, durch das Gebet eins mit dir zu werden. Mit erneuertem Glauben, Hoffnung und Liebe und mit der Hilfe des Heiligen Geistes sehne ich mich danach, in dieses Mysterium einzudringen.

Bitte:  Herr, fülle mein Herz mit Freude und Dankbarkeit, während ich deine Menschwerdung betrachte.

1. Ewige Pläne hängen von der Entscheidung eines Moments ab. „Der Ratschluss des Herrn bleibt ewig bestehen, die Pläne seines Herzens überdauern die Zeiten” wird uns vom Psalmist in Psalm 33,11 versichert. Wie fest und ewig Gottes Plan auch immer sein mag, er hat ihn von der Freiheit derer, die er erwählt hat, bei seinem Plan mitzuarbeiten, abhängig gemacht. Bei der Verkündigung halten Himmel und Erde den Atem an, als Maria sich entscheidet, ob sie Gottes Heilsplan zustimmen soll oder nicht.

2. Marias vollkommene Antwort. Maria gibt uns ein vollkommenes Beispiel, wie wir auf Gottes Offenbarung seines Planes in unserem Leben antworten sollen. Sie ist vollkommen menschlich, wie ihre anfängliche Regung von Furcht zeigt. Als sie beruhigt worden ist, will sie mehr über Gottes Plan erfahren ‐ wie genau es geschehen wird, weil sie Jungfräulicheit gelobt hat. Schlussendlich sind ihre letzten Worte ein vollkommenes Zeugnis dessen, wer Gott ist ‐ der Herr ‐ und wer sie ist ‐ Gottes demütige Dienerin. Deshalb anerkennt sie Gottes Herrschaft in ihrem Leben und unterwirft sich liebend seinem Plan.

3. Wirklichkeit und Geheimnis. In dem Augenblick, als Maria ihr „Ja” zu Gottes Plan gibt, ereignet sich die wunderbare Wirklichkeit der Menschwerdung des Sohnes Gottes in einer einzigen Zelle in ihrem Leib. Obwohl dieses Ereignis vollkommen real ist, so bleibt es doch ein einzigartiges Wunder. Was für eine ehrfurchtgebietende und facettenreiche Wirklichkeit zum Betrachten: Gottes Liebe und Demut zeigt sich darin, dass der Sohn alle Privilegien der Göttlichkeit geringschätzt, um zur Rettung der Menschheit ein Geschöpf zu werden. Er liebte mich so sehr, daß er zu meiner Rettung auf die Erde kommen wollte.

Gespräch mit Christus:  Jesus, unser Herr, ich betrachte heute deine Herabkunft in Marias Leib, um mich zu retten. Ich kann mir vorstellen, wie Maria mit dir spricht, als sie deine Gegenwart in ihr bemerkte. Ich will ihrem Beispiel folgen. Ich möchte dir danken und dich preisen und darüber staunen, was du aus Liebe getan hast. Ich kann mir das Opfer, das dies für dich bedeutet haben muss, nicht vorstellen. Doch du hast es getan, weil du an mich gedacht hast, an meine ewige Rettung.

Vorsatz:   Ich werde mich bemühen, zu sehen, wie Jesus, der vollkommene Mensch, die Tugend gelebt hat, die ich in meinem geistlichen Leben gerade übe. Dies wird mir helfen, die Aneignung dieser Tugend entschlossener zu erstreben und mich motivieren, sie zu erlangen.

Archiv

Tägliche Meditationen