Tägliche Meditationen
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Freitag,
9. November 2012

Der unzerstörbare Tempel

Freitag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Weihetag der Lateranbasilika
Hl. Theodor, Märtyrer

P. Steven Reilly LC

Joh 2,13-22
Das Paschafest der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus, dazu die Schafe und Rinder; das Geld der Wechsler schüttete er aus und ihre Tische stieß er um. Zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! Seine Jünger erinnerten sich an das Wort der Schrift: Der Eifer für dein Haus verzehrt mich. Da stellten ihn die Juden zur Rede: Welches Zeichen lässt du uns sehen als Beweis, dass du dies tun darfst? Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten? Er aber meinte den Tempel seines Leibes. Als er von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube, dass du jetzt hier bei mir bist, und ich hoffe auf deine grenzenlose Barmherzigkeit und Liebe. Ich danke dir, dass du über mir wachst und mir deine Freundschaft schenkst. Ich danke dir für das kostbare Geschenk unserer Mutter, der Kirche.

Bitte: Herr, vermehre meinen Eifer!

1.  Der unzerstörbare Tempel. Heute feiern wir den Weihetag der Lateranbasilika, welche die Mutter und das Haupt aller Kirchen genannt wird. Wenn wir nach Rom gehen und diese wunderbare Kirche besuchen, die nun schon 1700 Jahre alt ist, wird uns die Dauerhaftigkeit der katholischen Kirche richtig bewusst. Sie besteht schon so lange und wird weiter bestehen, genau genommen bis zum Tag des Gerichts. Egal was die Welt auch unternommen hat, sie konnte den Tempel der Kirche nicht zerstören. Es sollte uns mit tiefem Vertrauen erfüllen, dass der Herr bei uns ist bei unserem Gang durch die Geschichte.

2. Die Reinigung. Unzerstörbar zu sein bedeutet jedoch nicht, dass die katholische Kirche keiner Reinigung bedarf. Als unser Herr in den Tempel von Jerusalem kam, entdeckte er viele Dinge, welche den Geist des Gebets und der Hingabe, für welche dieses heilige Gebäude bestimmt war, behinderten. Seine heftige Reaktion soll die hohe Berufung zur Heiligkeit unterstreichen, zu der das erwählte Volk bestimmt war. Wir Katholiken haben diese Berufung geerbt; aber viel zu oft schleichen sich die Wege der Welt in unsere Seelen ein. Jeder von uns hat es notwendig, sich der Reinigung unseres Herrn zu unterwerfen. Das wird für unser Gewissen eine Herausforderung sein, manchmal kann es sogar sehr weh tun wie ein Peitschenhieb. Wenn wir aber in unserem Wollen ehrlich sind, können wir die Reinigung in Demut annehmen, weil wir wissen, dass unsere Seelen lebendige Tempel Gottes sein sollen.

3. Verzehrender Eifer. Als die Apostel das Verhalten unseres Herrn im Tempel beobachteten, beschrieben sie es mit dem Wort „Eifer”. Jesus ist voller Eifer, weil er den Ist-Zustand etablierter Mittelmäßigkeit nicht akzeptiert. An dem Tag, an dem er ankommt, kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen: Das Haus seines Vaters wird geachtet werden. Viel zu oft drücken uns Trägheit und Gleichgültigkeit nieder und lassen unseren Eifer erlöschen. Wir müssen jeden Tag beten, dass der Herr unsere Herzen erneut mit dem Feuer seiner Liebe entzünde. Der Eifer, mit dem wir unseren Glauben leben, ist Teil von Gottes Wirken, damit der Tempel der Kirche unzerstörbar bleibt. Wollen wir nicht mit unserer Liebe dazu beitragen, dass „die Pforten der Hölle nicht siegen werden?”

Gespräch mit Christus: Herr, ich liebe deine Kirche. Ich danke dir für das unbezahlbare Geschenk meines katholischen Glaubens. Schütze die Kirche vor allen ihren Feinden und hilf mir, ein wirksamer Apostel zu werden, der von echtem Eifer erfüllt ist.

Vorsatz:  Ich will in der Kirchengemeinde mitarbeiten oder bei einem anderen katholischen Apostolat aus Liebe zur Kirche mitwirken.

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