Tägliche Meditationen
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Sonntag,
6. Dezember 2015

Eine Zeit der Gnade und der Hoffnung

Zweiter Sonntag im Advent
Hl. Nikolaus von Mira

Dr. med. Christoph Kunkel

Lk 3,1-6
Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus Tetrarch von Ituräa und Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene; Hohepriester waren Hannas und Kajaphas. Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündigte dort überall Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden. (So erfüllte sich,) was im Buch der Reden des Propheten Jesaja steht: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt werden, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil sehen, das von Gott kommt.

Einführendes Gebet: Über alle Hügel und Täler bereitest du uns den Weg zu dir. Wir schauen voller Erwartung auf den, der da kommt.

Bitte: Herr, eine Bitte habe ich an dich: - dein Reich mit aufbauen zu dürfen.

1. Erkenne die Zeit der Gnade! Das Evangelium zum zweiten Advent berichtet über umwälzende Ereignisse, ja eine nahende Katastrophe. Heute wissen wir, dass Israel damals ein paar Jahrzehnte vor seiner Auslöschung als souveräne Nation stand. Die Römer werden den Tempel Jerusalems gnadenlos zerstören und das Gottesvolk wird in alle Winde zerstreut. In diese Endzeit sendet Gott einen mächtigen Propheten, und aus der Tiefe der Geschichte ruft eine Stimme: „Bereitet dem Herrn einen Weg!” Johannes der Täufer, von heiligen Eltern gezeugt, rüttelt die Verblendeten und Verstörten auf: Lebt ein gerechtes Leben vor Gott. Erpresst nicht, betrügt nicht, misshandelt nicht, wascht jetzt hier im Jordan Eure Sünden ab. Aber nach mir wird einer kommen, der wird eure Herzen in brennender Liebe mitreißen. Seine Treue trägt über die Zerstörung hinaus. „Die Axt ist schon an die Wurzel gelegt. Ich aber bin es nicht wert, seine Schuhe zu binden.”

2. Besser ein Licht anzünden, als über die Dunkelheit schimpfen. Wir entzünden die zweite Kerze auf dem Adventskranz und denken an Gottes Kommen. Eine warme Helligkeit leuchtet auf: Gottes Liebe in einer dunklen Zeit. Menschwerdung. Lasst uns der Kranz gemeinsamer Hoffnung sein, auf dem Gott sein Licht entzündet. Bedenken wir doch: Wir stehen immer am Rand der Zeit.

3. Hoffnung auf den, der kommt. Ungewissheit und Angst, Närrisches und immer wieder Hoffnung schütteln unsere Seelen. Was ist verlässlich? Auf welche Menschen können wir bauen? Wer beruhigt meine „aufgescheuchte Seele”? Bist du es, Herr, dessen Schuhe ich nicht wert bin zu binden? Richte mich doch auf aus Zweifel, Gleichgültigkeit und falschem Stolz! Hügel hast du geebnet und Täler aufgeschüttet, dass ich zu dir gelangen könnte. Und doch zögere ich, in deine Arme zu laufen.

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist gekommen, dein Volk in des Vaters Reich zu führen. Nimm mich an der Hand, über Tal und Hügel lass’ uns gehen.

Möglicher Vorsatz: Ich möchte mein Herz frei und rein machen; ein Zweig sein im grünen Kranz der Hoffnung und anderen Menschen heute Hoffnung vermitteln.

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