Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
8. Juni 2017

Die Millionenfrage

Donnerstag der neunten Woche im Jahreskreis
Hl. Medardus, Bischof
Hl. Ilga (Helga) von Schwarzenberg

Br. László Erffa LC

Mk 12,28b-34
In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

Einführendes Gebet: Herr, du sehnst dich nach unserer Liebe. Du weißt auch, dass wir schwach sind und immer wieder fallen. Komm uns entgegen mit deiner Gnade, um immer mehr dem zu entsprechen, was du für uns geplant hast.

Bitte: Herr, ich will dich lieben! Aus ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit Verstand und Willen.

1. Noch eine Frage. Auch dieser Schriftgelehrte will Jesus auf die Probe stellen. Aber im guten Sinne. Wieso stellt er gerade diese Frage? Vielleicht will er sich ein Urteil über Jesus bilden. Vielleicht hat er schon viel über ihn gehört, oder im sogar aus der Ferne zugehört. Und jetzt ist sein Moment gekommen, um Jesus persönlich zu begegnen. Wir erfahren nicht, ob er Jesus am Ende nachfolgt. Darüber kann man sich streiten. Jedenfalls nimmt er Jesus ernst, und Jesus nimmt ihn ernst.

2. Jesus hört immer zu. Jesus hat viel Geduld mit diesen Schriftgelehrten… Schon wieder kommt einer und stellt ihm eine Frage. Aber Jesus ist nicht genervt. Er lässt alle zu ihm kommen und hört ihnen ganz offen zu. Er hat keine Vorurteile, und so ist jede Begegnung mit ihm ganz neu. Einfach ist diese Einstellung für ihn sicher auch nicht, aber dazu ist er gekommen: um für uns da zu sein.

3. Meine eigenen Fragen. Was würde ich Jesus fragen, wenn ich Gelegenheit dazu hätte, wie dieser Schriftgelehrte? Die Antwort Jesu würde sich sicher nicht so sehr von der unterscheiden, die er dem Schriftgelehrten gab: Er betont, dass wir Gott ungeteilt und nicht "scheibchenweise" lieben sollen, also mit ganzem Herzen, ganzer Seele, mit alle unseren Gedanken und mit all unserer Kraft. Also gibt es auch für mich noch viel zu tun. Vielleicht bin ich ja wie der Schriftgelehrte, der alle Gebote kennt, aber deswegen noch nicht unbedingt alles gegeben hat. Oder ich bin wie jemand, der den Herrn aufrichtig lieben will, aber es dabei mit den Geboten nicht so genau nimmt.

Gespräch mit Christus: Herr, du hörst mir immer wieder geduldig zu, wenn ich mein Leben vor dich hinstelle. Lass mich dankbar sein für das, was in meinem Leben deinem Willen entspricht und hilf mir, das zu ändern, wo das noch nicht der Fall ist.

Möglicher Vorsatz:  Heute im Laufe des Tages, in guten und schlechten Momenten, dem Herrn immer wieder sagen: "Ich liebe dich."

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