Tägliche Meditationen
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Dienstag,
6. März 2012

Taten sprechen lauter als Worte

Dienstag der zweiten Woche in der Fastenzeit
Hl. Friedolin v. Säckingen, Mönch

P. Andrew Mulcahey LC

Mt 23,1-12
Darauf wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi (Meister) nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Einführendes Gebet:  Herr, auch wenn ich dich nicht mit eigenen Augen sehen kann, glaube ich, dass du jetzt gegenwärtig bist, tief in meinem Inneren, und dass du mich viel besser kennst, als ich mich selbst. Ich weiß auch, dass du mich mehr liebst, als ich mich selbst liebe. Ich danke dir, dass du mich liebst und über mir wachst, auch wenn ich deine Liebe nicht verdiene. Ich bereue meine Sünden und möchte dich jeden Tag mehr lieben.

Bitte: Herr, hilf mir, so demütig zu sein, wie du es warst.

1.  Selbstlose Nächstenliebe. Wie können wir wissen, dass wir wirklich für Gott arbeiten? Wenn wir bereit sind, für ihn umsonst zu arbeiten. Gott beruft manche, als Missionare für die Armen zu wirken, welche ihren Wohltätern nichts als Lächeln und Dankbarkeit zurückgeben können. Andere Missionare wirken unter Menschen, die menschlich und geistlich gesehen arm sind, die weder die Notwendigkeit noch den Wert christlicher Evangelisation anerkennen. Eltern bringen viel Zeit und Arbeit auf, oft auch im Verborgenen, um ihre Familien zu unterhalten, oft ohne ein einfaches „Dankeschön” zu bekommen. Christus wollte keinen Lohn für seine guten Taten: Als die Leute ihn zu ihrem König machen wollten, floh er, um die gute Nachricht an einem anderen Ort zu verkünden. Sind mir Taten der Nächstenliebe wichtiger als eine hohe Stellung in der Gesellschaft? Will ich für meine guten Taten von anderen gelobt werden?

2. Kleine Missverständnisse. Unser Wert vor Gott hängt nicht von unseren Titeln oder unserer Stellung in der Gesellschaft ab, sondern von unserer Treue in der Erfüllung von Christi Geboten der Nächstenliebe und des Dienens. Wenn wir für unsere guten Taten Missverständnis ernten, sollten wir uns freuen. Denn das bedeutet, dass Gott uns einlädt, in unserer Nächstenliebe eine Stufe höher zu steigen. Durch seine Treue zeigt uns Christus, dass wir fest glauben dürfen, dass sich Gottes Versprechen erfüllt. Das Buch der Weisheit zeigt uns, dass missverstanden werden zu Gottes Plan gehören: „Als falsche Münze gelten wir ihm; von unseren Wegen hält er sich fern wie von Unrat. Das Ende der Gerechten preist er glücklich und prahlt, Gott sei sein Vater. Wir wollen sehen, ob seine Worte wahr sind, und prüfen, wie es mit ihm ausgeht. Ist der Gerechte wirklich Sohn Gottes, dann nimmt sich Gott seiner an und entreißt ihn der Hand seiner Gegner. Roh und grausam wollen wir mit ihm verfahren, um seine Sanftmut kennen zu lernen, seine Geduld zu erproben. Zu einem ehrlosen Tod wollen wir ihn verurteilen; er behauptet ja, es werde ihm Hilfe gewährt” (Weish 2,16-20).

3. Das Kreuz ist unser Anspruch auf die Herrlichkeit. „Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle an mich ziehen” (Joh 12,32). Christus hat sich nicht selbst erhöht, damit andere von ihm Notiz nehmen; er lehnte jede Selbsterhöhung ab. Er suchte sich nicht die Ehrenplätze bei Festgelagen aus (er saß mit den Zöllnern zusammen), er saß nicht auf den Ehrenplätzen in der Synagoge (man warf ihn von dort hinaus), und er suchte nicht den Ruhm auf den Marktplätzen („Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen” (Mk 10,18)). Sein Schweigen machte Pilatus wütend: „Du sprichst nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht, dich zu kreuzigen?” (Joh 19,10). Sie riefen Christus zu, sich selbst zu erhöhen, indem er vom Kreuz herabsteigen sollte, aber er tat es nicht. Das ist die wahre Prüfung unseres Vertrauens und unserer Liebe: zu glauben, dass Gott uns wirklich beisteht, wenn er zulässt, dass wir wegen unserer Treue gekreuzigt werden, und diese Kreuzigung zu lieben, indem wir sie bereitwillig und gern zum Heil der Seelen annehmen.

Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, ich weiß, dass ich niemals so demütig sein kann wie du, aber ich möchte an meinem „Mut zu Dienen” fest arbeiten. Ich möchte allen Stolz hinter mir lassen, der schon so viel Schaden in meinem Leben angerichtet hat. Ich möchte immer dein Beispiel lebendig vor Augen haben, damit ich Fortschritte machen kann ‐ nicht aus Eigenliebe, sondern um dir zu gefallen und deinen Willen zu erfüllen.

Vorsatz:  Ich will über jene Beziehung in meinem Leben nachdenken, wo mein Stolz den meisten Schaden angerichtet hat. Ich möchte konkrete Schritte unternehmen, um durch echte Demut den Umgang mit dieser Person zu verbessern.

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