Tägliche Meditationen
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Montag,
27. Februar 2023

Hören wir gut zu

Montag der ersten Woche der Fastenzeit

P. Štefan Kavecký LC

Mt 25,31-46
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.

Einführendes Gebet: Danke, Herr, für diese Zeit. Danke für die Einladung bei dir zu sein, und danke, dass ich nun kurz alles "on hold" stellen kann. Ich vertraue Dir, dass ich nichts Wichtiges verpasse, wenn ich bei dir bin.

Bitte: Herr, gib mir die Gnade, dich rechtzeitig zu erkennen und hilf mir, alle innere Widerstände zu überwinden, wenn ich die Gelegenheit habe, dir zu helfen.

1. Hören wir gut zu! Halten wir kurz bei der Tatsache an, dass Jesus viermal die Werke der Barmherzigkeit aufzählt. Einige könnten meinen, dass die Erzählung deswegen an Dynamik verliert, sie übersehen damit aber, was inhaltlich wichtig ist und worauf Jesus es hier besonders ankommt. Es geht hier um sehr viel, denn durch die Ausübung oder Nicht-Ausübung solcher Werke entscheiden wir darüber, auf welcher Seite wir am Jüngsten Tag stehen werden. Jesus sagt uns voraus, nach welchen Kriterien unser Leben bewertet wird. Bewerte auch ich mein Leben nach den Kriterien, die Jesus uns vorstellt?

2. Wann haben wir dir (nicht) geholfen? Beide Parteien, die Barmherzigen und die Unsensiblen waren überrascht und hatten damit nicht gerechnet, dass Jesus sich mit den Geringsten identifiziert. Jesus ist uns eigentlich jeden Tag nahe und wir dürfen ihm jeden Tag begegnen, es kann aber sein, dass wir ihn nicht immer erkennen. Der König kommt verkleidet wie ein Bedürftiger und lässt sich von uns als ein Solcher behandeln. Weckt in uns ein notleidender Mensch Mitleid oder eher die Angst, dass er uns etwas wegnimmt?

3. Wenn es gerade nicht passt. Wie oft haben wir uns vorgenommen den Notleidenden zu helfen? Vielleicht beteiligen wir uns auch immer wieder an karitativen Einsätzen … vielleicht fühlen wir uns auch wohl dabei. Wie reagieren wir aber, wenn sich eine Not in einem Moment einstellt, in dem es gerade nicht passt, weil man selbst nicht genug oder keine Zeit hat? Weisen wir die Menschen unfreundlich ab? Wir werden das Problem der Armut und die Krankheiten nicht verschwinden machen können, das erwartet aber auch keiner von uns. Von uns wird erwartet, dass wir ein Herz aus Fleisch haben, das von der Not des anderen berührt wird, auch wenn das nicht in unsere Pläne passt.

Gespräch mit Christus: Herr, du liebst uns und wir lieben dich. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir deine Liebe noch tiefer erfahren könnten. Du sagst uns, dass wir dir in den Bedürftigen begegnen können. Bitte hilf uns, denn oft sind diese Menschen unangenehm, schweigsam oder ablehnend, sehr fordernd oder übelriechend. Herr, lass uns dich trotzdem in ihnen erkennen und dir begegnen.

Vorsatz: Ich werde in der Fastenzeit einmal die Woche ein Werk der Barmherzigkeit tun.

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