Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
17. Januar 2019

Ein Aussätziger kam zu Jesus

Hl. Antonius "der Große", Mönchsvater
Gedenktag

Hl. Beatrix von Cappenberg OPraem

P. Anton Vogelsang LC

Mk 1,40-45
In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein. Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein: Nimm dich in acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (meiner Gesetzestreue) sein. Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so dass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für diese Zeit, die wir zusammen verbringen können. Ich glaube an dich, aber stärke meinen Glauben. Ich glaube, dass du jetzt hier bist und mit mir sprechen willst. Hilf mir, mein Herz und meinen Geist für dich zu öffnen.

Bitte: Herr, wasche mich rein von meinen Sünden, und hilf mir, mich von ihnen zu lösen.

1. Zeichen der Sünde. Lepra ist eine furchtbare Krankheit. In der antiken Welt war sie unheilbar. Die Folgen der Krankheit waren unabsehbar und gingen weit über die schrecklichen körperlichen Leiden der Erkrankten hinaus. Nach dem Recht des Alten Testaments wurden Leprakranke völlig von der Gesellschaft ausgeschlossen (vgl. Lev 13,45-46). Dies geschah zum Schutz der Gesellschaft, eben um der Ausbreitung der Krankheit vorzubeugen. Aber darin lag auch eine tiefere geistige Bedeutung. Lepra galt als Zeichen der Sünde. Was Lepra dem Körper antut, das tut die Sünde der Seele an. Deshalb galten Leprakranke als rituell unrein und durften den Tempel nicht betreten und so nicht an der Liturgie des Volkes Israel teilnehmen. Sie litten also nicht nur unter der Trennung von anderen Menschen, sondern auch unter der Trennung von Gott. In unserem heutigen Abschnitt im Evangelium fällt auf, dass der Leprakranke Jesus nicht bittet, ihn zu heilen, sondern ihn rein zu machen. Für diesen Leprakranken war die Reinigung seiner Seele wichtiger als die Heilung seines Körpers.

2. Wenn du willst. Der Leprakranke kniet vor Jesus nieder. Dies bringt sowohl sein Flehen wie auch seine Verehrung zum Ausdruck. Seine Bitte "wenn du willst" zeigt völliges Vertrauen in Jesu Kraft. Durch sein Elend bewegt, streckt Jesus seine Hand aus und berührt ihn. Diese Geste war äußerst ungewöhnlich und schockierend. Ginge es nach dem Gesetz, so wäre Jesus nun ebenfalls unrein gewesen. Stattdessen aber macht seine Berührung den Mann rein.

3. Jesus tauscht den Platz mit uns. Wie zu erwarten war, kann der Mann seine Freude nicht für sich behalten und erzählt jedem von seiner Heilung. Das führt dazu, dass Jesus keine Städte mehr betreten kann. Jesus hat nicht nur den Leprakranken geheilt, er tauscht seinen Platz mit ihm. Jetzt muss Jesus außen vor an einsamen Orten bleiben.

Gespräch mit Christus: Jesus, du liebst mich so sehr, dass du für mich am Kreuz gestorben bist. Ich danke dir dafür. Wie der Leprakranke im heutigen Evangelium möchte ich dich bitten, mein Herz zu berühren und mich zu reinigen.

Möglicher Vorsatz: Jemanden besuchen oder anrufen, der krank oder einsam ist.

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