Sonntag,
14. Februar 2021
Begegnung mit einem Aussätzigen
Sechster Sonntag im Jahreskreis
Hl. Cyrill, Mönch, und hl. Methodius, Bischof, Glaubensboten und
Schutzpatrone Europas
Eva Gloserová
Mk 1,40-45
In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die
Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er
streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand
der Aussatz, und der Mann war rein. Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein: Nimm dich in acht! Erzähl
niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose
angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis meiner Gesetzestreue sein. Der Mann aber ging weg und erzählte
bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so dass sich Jesus in keiner
Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen
die Leute von überallher zu ihm.
Einführendes Gebet: Herr, danke, dass ich dir heute begegnen kann, dass ich mit dir sprechen darf, wie ein Kind mit seinem Vater, wie ein Freund mit einem Freund. Ich schenke dir diese Zeit, die du mir selbst geschenkt hast. Vermehre meinen Glauben, stärke meine Hoffnung, entzünde meine Liebe. Heiliger Geist, bitte komm und leite mich in diesem Gebet.
Bitte: Schenke mir, Herr, die Gnade, dein Herz besser kennenzulernen, und mach mein Herz dem deinen ähnlich.
1. Ein Mann in großer Not. Das Evangelium erzählt heute von einer beeindruckenden Begegnung. Ich kann versuchen, mir die Szene vorzustellen, die Personen anzuschauen – ihre Gesichter, ihre Gesten, ihre Worte zu hören, ihren Gefühlen in mir nachzuspüren: Ein Aussätziger setzt alle seine Hoffnung auf Jesus und kommt mutig zu ihm. Er fällt vor ihm auf die Knie. - Was sagt das aus? Wie formuliert er seine Bitte? Möchte ich mich vielleicht für einen Moment in ihn hineinversetzen und meine eigene Bitte an Jesus richten? Habe ich auch eine Not, die ich Jesus gern offenlegen möchte?
2. Jesus sieht ihn. Ich richte jetzt meine Aufmerksamkeit auf Jesus, der den Aussätzigen anschaut, ihm zuhört, bevor er antwortet. Was bewirkt in ihm, in seinem Herzen, diese Begegnung? Was sieht er? Was spürt er? Welche Gedanken kommen ihm in den Sinn? Ich kann einen Moment lang in Stille darüber nachdenken, dem nachspüren. Jesus hatte Mitleid mit ihm. Er litt mit. – So schaut Jesus auch mich an, er weiß um meinen Schmerz oder meine Not, er ist nicht gleichgültig mir gegenüber. Er weiß genau, was sie für mich bedeuten. Was bewirkt dieser Gedanke in mir?
3. Jesus streckt die Hand aus und berührt ihn. Ich möchte den dritten Teil der Szene betrachten, bewusst, aufmerksam: Jesus streckt die Hand aus und berührt den, der sich niemandem nähern und von niemandem berührt werden darf. Wo berührt er ihn wohl? Was bedeutet es für den Kranken? Jesu Worte sind eine klare Aussage. Er verbindet darin seine Macht mit seiner Zärtlichkeit: "Ich will es – werde rein." Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein. Ich kann versuchen nachzuempfinden, was sich in dem Mann in diesem Moment alles abgespielt haben muss. Vielleicht kann ich mich auch an einen Augenblick erinnern, in dem mir Gott eine große Gnade oder viel Trost geschenkt hat. Wie war es?
Gespräch mit Christus: Jesus, du siehst mich, siehst meine Nöte, meine Freuden und meine Schmerzen. Ich danke dir! Danke, dass du so nah bist und mich so sehr liebst. Gib mir die Gnade, meinen Mitmenschen heute mit Aufmerksamkeit und Güte zu begegnen.
Vorsatz: Ich möchte heute in meinen Begegnungen mit den Menschen jedem meine volle Aufmerksamkeit schenken.