Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
28. November 2018

Das Leben mit und in Gott

Mittwoch der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Gunther von Melk, Klostergründer
Hl. Hathumod OSB, Abt
Hl. Berta von Bingen, Mutter
Sel. Maria Helena Stollenwerk

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 21,12-19
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Man wird euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch fest vor, nicht im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, so dass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern, und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

Einführendes Gebet: Jesus, auch heute sprichst du durch das Evangelium klare und beängstigende Worte. Gleichzeitig versicherst du mir, dass ich mich dir ganz anvertrauen kann.

Bitte: Jesus, hilf mir, dir zu vertrauen.

1. Verfolgung. Jesus nimmt kein Blatt vor den Mund. Wenn ich ihm folge, dann wird es für mich ungemütlich. Habe ich deswegen nicht oft Angst, mich als katholischer Christ zu "outen"?

2. Volles Vertrauen. Jesus beantwortet meine Angst, indem er mich zu vollem Vertrauen auffordert. "Nehmt euch fest vor, nicht im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen..." Aber hier tauchen Widerstände in mir auf: Wenn es nach den Regeln eines Kommunikationskurses ginge, könnte man Jesus als schlechten Kommunikator bezeichnen. Um überzeugend zu wirken, braucht es Vorbereitung und Überlegung. Man muss seine Zielgruppe genauestens studieren, um eine Strategie zu entwerfen. Ich brauche Argumente, um meine Unschuld zu beweisen. Ich tue ja nichts Schlechtes, wenn ich an Jesus glaube. Jesus verlangt aber von mir genau das Gegenteil: nichts zu machen. Mehr noch: Er will, dass ich mich in keiner Weise um meine Verteidigung sorge. Und Jesus sagt noch Schlimmeres: "Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern, und manche von euch wird man töten." Und trotzdem sucht Jesus in mir ein solches Vertrauen, dass ich mich angesichts all dieser Dinge ganz alleine auf Ihn verlasse.

3. Das Leben gewinnen. Genau in diesem Vertrauen liegt der Schlüssel zu einem Leben in und mit Gott. Wer einmal Gott erfahren hat – und sei diese Erfahrung noch so gering –, hat dieses innere Glück erlebt, vor dem alles andere unwichtig erscheint. In Gott und mit Gott ist man bei sich selbst. Gott allein genügt, hat die heilige Theresia von Avila gesagt. Ein Leben in und mit Gott bringt in mir die Person hervor, die geliebt ist und die liebt; die wertvoll ist; die gut ist; die einzigartig ist.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich will dir vertrauen, besonders in den Momenten, in denen ich nur die äußeren Schwierigkeiten, Leiden und Schmerzen sehe.

Möglicher Vorsatz: Vielleicht nehme ich mir heute die Zeit, darüber nachzudenken, wer ich mit Gott bin?

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