Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
16. Dezember 2020

Vom Dunkel ins Licht

Mittwoch der dritten Woche im Advent

Marianna Rustemeier, Regnum Christi

Lk 7,18b-23
In jener Zeit rief Johannes der Täufer zwei von seinen Jüngern zu sich, schickte sie zum Herrn und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten? Als die beiden Männer zu Jesus kamen, sagten sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir geschickt und lässt dich fragen: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten? Damals heilte Jesus viele Menschen von ihren Krankheiten und Leiden, befreite sie von bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Augenlicht. Er antwortete den beiden: Geht und berichtet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen wieder, Lahme gehen, und Aussätzige werden rein; Taube hören, Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt.

Einführendes Gebet: Herr, lass meinen Geist bei dir zur Ruhe kommen. Weite mein Herz! Vater, danke, dass ich unter deinen liebenden Blick treten darf. Danke, dass ich dein geliebtes Kind bin. Ich bitte dich um die Gnade, dass alle meine Gedanken, Absichten und Handlungen dir vollkommen dargebracht seien und deiner Ehre dienen.

Bitte: Jesus, lass mich erkennen, was du mir durch dein Wort sagen willst. Schenke mir ein Licht für die Situation des Johannes. Und zeige mir, was dies mit meinem Leben zu tun haben will.

1. Gefangen und im Dunkeln. Ich überblicke die Geschichte. "Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?" Diese Frage stellt Johannes durch seine Jünger an Jesus. Doch aus dem Gefängnis, aus der Dunkelheit. Herodes hatte die Frau, die sich von seinem Halbbruder geschieden hatte, für sich genommen und lebte nun mit ihr. Johannes war Herodes entgegengetreten: "Es ist dir nicht erlaubt!" Dafür ließ Herodes Johannes ins Gefängnis werfen. Die Frage des Johannes könnte für die Frage all derer stehen, die seit 4000 Jahren voller Sehnsucht auf den Messias warteten. Brennt die Sehnsucht nach Jesus noch in meinem Herzen? Häufig bin ich gefangen im Alltag und viele andere, scheinbar wichtige Dinge lassen diese Sehnsucht verschütt gehen.

2. Sehen und hören. Bevor die Jünger des Johannes Jesus fragen können, sehen und hören sie: Jesus vollbringt großartige Wunder, hält machtvolle Predigten und vergibt den Menschen ihre Sünden.All das weist schon darauf hin, dass er mehr als ein Prophet ist. Wie schnell bin ich manchmal im Urteilen. Über Situationen, über bestimmte Menschen. Dabei tappe ich im Dunkeln, glaube aber, ich sei im Licht. Herr, lass mich heute in jeder Situation mein Gegenüber wirklich wahrnehmen, diese Person mit Ehrfurcht ansehen. Lass mich schnell bereit sein zu hören und zurückhaltend im Reden! Nur für heute!

3. Fragen. Vielleicht hat Johannes die Frage auch um seiner selbst willen gestellt. Das widerspricht seiner Sendung nicht. Wenn wir uns die Propheten des AT ansehen, erkennen wir schnell, dass ein solches Leben nicht nur "Glanz und Gloria" war. Dass ein Prophet, vom Geist erleuchtet, unwandelbar wüsste. In Wahrheit ist dieses Leben von allen Sinnen geschüttelt und mit aller Armseligkeit beladen. "Und dann wären es furchtbare Stunden gewesen, aus denen seine Botschaft zu Jesus ging."(ebd.) Das innere Ringen des Johannes kann ein Licht auf mein Leben werfen: In meiner tiefsten Not und meinen dunkelsten Stunden, in denen ich um Antworten ringe, darf ich mich an Jesus wenden: Fragend, suchend, auf Antwort hoffend.

Gespräch mit Christus: Am Ende führe ich Gespräche mit Johannes und mit Jesus. Ich darf Jesus mein Herz ausschütten. Voll Vertrauen lasse ich mich von Jesus zum Vater führen. Ich bete ein Vaterunser, in das ich alles einfließen lasse, was mich bewegt.

Vorsatz: Nur für heute will ich in allem Jesus vertrauen. Um ein brennendes Herz bittend, will ich ihm in den Mitmenschen begegnen; sehend und hörend.

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