Tägliche Meditationen
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Freitag,
15. Juli 2016

Freiheit und Sicherheit im Herrn.

Freitag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Bonaventura OFM
Hl. Bernhard von Baden

Fabiola Marton, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 12,1-8
In jener Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder. Seine Jünger hatten Hunger; sie rissen deshalb Ähren ab und aßen davon. Die Pharisäer sahen es und sagten zu ihm: Sieh her, deine Jünger tun etwas, das am Sabbat verboten ist. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren - wie er in das Haus Gottes ging und wie sie die heiligen Brote aßen, die weder er noch seine Begleiter, sondern nur die Priester essen durften? Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen, ohne sich schuldig zu machen? Ich sage euch: Hier ist einer, der größer ist als der Tempel. Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer, dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt; denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes. Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt geben willst (Joh 3,34). Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Jesus, lass mich in diesem Gebet mit ganzem Herzen suchen und lieben. In dieser Suche, werden wir uns dann gegenseitig finden. Jesus, ich sehne mich nach dir.

Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich besser kennenlernen und dir begegnen.

1. Im Blick des gütigen Gottes. Das Verhalten der Jünger Jesu zeugt von Vertrautheit untereinander und im Umgang mit dem Meister. Ihre größte Sicherheit ist der Messias. Sie sind einerseits tief mit Jesus verbunden und an ihn gebunden. Gleichzeitig genießen sie die Freiheit der Kinder Gottes. Am Tag des Herrn unbesorgt durch Kornfelder mit Jesus spazieren gehen, die Schönheit der Schöpfung betrachten, Einfachheit, Brüderlichkeit... Ähnlich dürfen wir oft das Zusammenleben mit Jesus erfahren. Unsere Sicherheit ist Er. Alles wird anders, wenn der Herr gegenwärtig ist und wir auch im Alltag "im Augenblick Gottes" leben, mit ruhigem Gewissen in der Obhut des schützenden und liebenden Vaters.

2. Eine misslungene Selbstverteidigung. Welch großer Kontrast, wie anders das Verhalten der Pharisäer! Sie Leben nicht vor Gottes Angesicht, sondern in der Versklavung von Erwartungshaltungen und einem selbstgebasteltem Ideal, das sie unterdrückt. Wieso beobachten sie überhaupt die Jünger? Wieso sofort dieser urteilende Blick? Das Verhalten der Pharisäer beweist, dass sie in ihrem "perfekten" Lebensstil unsicher geworden sind. Statt sich belehren und helfen zu lassen, schauen sie urteilend auf andere und müssen ihr Verhalten verteidigen, indem sie das der anderen anschwärzen und sie anklagen.

3. Schachmatt für den falschen Ankläger. Jesu Antwort auf die Anklage der Pharisäer hat die Wucht eines sofortigen "Schachmatts". Er verteidigt seine Jünger mit überzeugenden Worten und erweist sich seiner Identität bewusst. Er ist der Herr und Meister, auch über den Sabbat. Sein göttliches Selbstbewusstsein gibt den Jüngern und uns die Möglichkeit, unser Vertrauen ganz auf ihn zu setzen, in dem Wissen, dass wir so "auf Felsen bauen" (vgl. Mt 7,24). Nach der Fußwaschung beteuert Jesus gegenüber seinen Jüngern: "Ihr sagt zu mir Meister und Herr, und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. (Joh 13,13-15)". Mit anderen Worten: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.

Gespräch mit Christus: Jesus, danke für deine Menschlichkeit. Du verstehst einfach, was es bedeutet, Mensch zu sein. Danke, dass du auch mich verteidigst und mir zum Schutz wirst. Danke, dass ich zu dir aufblicken darf und soll. Du gibst mir viel Sicherheit. Amen.

Möglicher Vorsatz: Mich im Schutz des Herrn darum bemühen, heute sein Beispiel als wohlwollender Diener alle Menschen nachzuahmen.

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