Tägliche Meditationen
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Montag,
16. September 2019

Der Geist wahren Bittgebets

Hll. Kornelius, Papst, Märtyrer und Cyprian von Karthago, Bischof, Märtyrer
Gedenktag

P. Nikolaus Klemeyer LC

Lk 7,1-10
In jener Zeit als Jesus seine Rede vor dem Volk beendet hatte, ging er nach Kafarnaum hinein. Ein Hauptmann hatte einen Diener, der todkrank war und den er sehr schätzte. Als der Hauptmann von Jesus hörte, schickte er einige von den jüdischen Ältesten zu ihm mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten. Sie gingen zu Jesus und baten ihn inständig. Sie sagten: Er verdient es, dass du seine Bitte erfüllst; denn er liebt unser Volk und hat uns die Synagoge gebaut. Da ging Jesus mit ihnen. Als er nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, schickte der Hauptmann Freunde und ließ ihm sagen: Herr, bemüh dich nicht! Denn ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst. Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen. Sprich nur ein Wort, dann muss mein Diener gesund werden. Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. Jesus war erstaunt über ihn, als er das hörte. Und er wandte sich um und sagte zu den Leuten, die ihm folgten: Ich sage euch: Nicht einmal in Israel habe ich einen solchen Glauben gefunden. Und als die Männer, die der Hauptmann geschickt hatte, in das Haus zurückkehrten, stellten sie fest, dass der Diener gesund war.

Einführendes Gebet: Herr, wie der Hauptmann komme ich in Demut und Ehrfurcht zu dir, denn nur ein demütiges Herz darf dich sehen.

Bitte: Lehre mich, uneigennützig vor dir zu stehen und Fürsprache zu leisten für die Nöte der Menschen.

1. Ein Mittler. Wir sind eine Mentalität gewöhnt, in der alles für uns direkt erreichbar erscheint: Wissen, Kenntnis und Fähigkeiten scheinen uns zum Greifen nahe. Es reicht, im Internet einen Suchbegriff einzugeben, und schon meinen wir, die besten Ärzte, Handwerker und Manager zu sein. Der Hauptmann weiß um seine Stellung als Heide und respektiert die Mittlerschaft der Ältesten. Ein Zeichen der Ehrfurcht und Demut gegenüber Gott.

2. Eine uneigennützige Bitte. Die schönsten Bitten sind jene, die es nicht auf unseren eigenen Vorteil abgesehen haben. So findet sich in der Bitte des Hauptmanns eine doppelte Größe. Erstens bittet er nicht für sich selbst und zweitens für einen Untergebenen. Gegenstand der Bitte an Jesus ist nicht eine hochrangige Person oder Sache, sondern augenscheinlich eine "weniger wichtige" Person.

3. Im Zentrum steht die Liebe. Zwei Eigenschaften des Hauptmanns stechen hervor. Es ging ihm nicht darum, dass der Diener wieder seinen Dienst erfüllt, sondern es ging ihm um seine Person ("er schätzte ihn sehr"). Und diese Liebe beschränkt sich nicht auf wenige Personen, sondern weitet sich auf das "ganze Volk" aus: "Er liebt unser Volk".

Gespräch mit Christus: Der Hauptmann bringt in Uneigennützigkeit und Liebe die Bitten vor dich. Du, Herr, hast in deinem Leben ganz in Hingabe an uns und in Liebe zu uns gelebt. Ich danke dir dafür, und möchte mich dieser Liebe immer mehr öffnen.

Vorsatz: Ich werde heute bewusst für eine Person in Not bitten.

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