Tägliche Meditationen
X

Sonntag,
9. Dezember 2007

Echte Bekehrung

Zweiter Sonntag im Advent

P. Jason Smith LC

Mt 3,1-12
In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung. Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Als Johannes sah, dass viele Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt, und meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen. Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch nur mit Wasser zum Zeichen der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich stelle mich in deine Gegenwart. Ich nehme mir diese Zeit für dich, damit du zu mir sprechen kannst und damit ich auf deine Worte hören kann. Sprich zu meinem Herzen! Ich glaube, dass du da bist, mit all den Gnaden, die ich gerade jetzt in meinem Leben brauche. Ich hoffe auf dich, Herr, weil ich weiß, dass es keinen Sinn hat, meine Hoffnung auf die Dinge der Welt zu setzen. Ich liebe dich, Herr, und ich weiß, wie sehr du mich liebst.

Bitte:  Herr, schaffe in mir ein Herz, das liebt!

1. Mit einer Gewohnheit brechen. Schon einmal versucht, mit dem Rauchen aufzuhören? Wahre Reue kann genauso schwer sein. So wie ein Raucher den Drang nach einer weiteren Zigarette spürt, so fühlen auch wir uns gedrängt, vergangene Sünden zu wiederholen. Es ist so, als hätten alle schlechten Gewohnheiten in uns Wurzeln geschlagen. Wie können wir sie überwinden und uns wirklich bekehren? Der heilige Johannes der Täufer gibt uns einige Ratschläge. Zuerst müssen wir jene Bäume umhauen, die keine Frucht getragen haben. Wir müssen die schlechten Gewohnheiten an der Wurzel packen und ausreißen! Als nächstes müssen wir den Dreschboden reinigen und die Spreu ins Feuer werfen. Wir wollen die schlechten Entscheidungen wegfegen und sie ein für allemal hinter uns lassen. Schließlich sollten wir damit aufhören, für alles Ausreden zu finden. Wenn man wirklich neue, gute Gewohnheiten schaffen will, dann wird das auch gelingen. Das Leben ändert sich, wenn die Gewohnheiten sich ändern. An welchen guten Gewohnheiten arbeite ich dieser Tage?

2. Umkehren. Es gilt sicherlich in vielen, wenn nicht sogar allen Kulturen als Unhöflichkeit, jemandem den Rücken zuzukehren. Die Menschen zur Zeit Johannes des Täufers hatten Jahwe den Rücken zugekehrt. Sie hatten vergessen, welch wunderbare Taten er für sie vollbracht hatte. Sie lebten den Bund mit Gott auf eine kalte und legalistische Weise. Aber egal wie sehr sie auch Jahwe durch ihr Tun beleidigten, egal wie oft sie ihm den Rücken zukehrten, er gab ihnen immer wieder eine neue Chance, indem er ihnen seine Propheten sandte, die sie zur Umkehr riefen. Der heilige Johannes der Täufer war der größte dieser Propheten. Er rief zur Reue auf, das heißt zur Umkehr zu Gott. Müssen auch wir umkehren?

3. Bekehrung zu wahrer Liebe. Ah, wahre Liebe! Diese Worte wecken in uns Bilder wie Tanzen im Mondschein oder das Aussuchen eines Hochzeitskleides. Wohl kaum verbinden wir „wahre Liebe” mit Reue; aber es ist so. Wenn wir wirklich lieben, wollen wir uns niemals mehr von unserem Geliebten trennen. Wir wollen dem, den wir lieben, immer gefallen. Wenn die Liebe aber abgelenkt wird oder unser Herz sich nach anderen Dingen sehnt, dann ist es Zeit, uns wieder an den ersten Augenblick dieser Liebe zu erinnern und unser Herz dorthin zu wenden, wo es sein sollte. Der Ausruf Johannes des Täufers: „Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe!”, ist eine solche Erinnerung. Der Advent ist eine Zeit, in der wir von neuem Gottes Liebe zu uns betrachten. Wir müssen uns wieder daran erinnern, was er für uns getan hat. Hat sich unsere Liebe von Gott abgewandt und anderen Dingen zugewandt?

Gespräch mit Christus:  „Christus: Mein Sohn, du bist noch nicht tapfer und klug im Lieben. Jünger: Weshalb, Herr? Christus: Wer klug ist in der Liebe, verlangt nicht so sehr nach der Gabe des Liebenden als nach der Liebe des Gebenden. Er sieht mehr auf die Liebe als auf den Wert der Gabe; denn der Geliebte steht hoch über allen Gaben” (Thomas von Kempen, Nachfolge Christi, III. Buch, Kapitel 6,1).

Vorsatz:   Ich nehme mir fest vor, mich zu bessern und ein für allemal eine schlechte Gewohnheit durch eine positive Tugend zu überwinden.

Archiv

Tägliche Meditationen