Tägliche Meditationen
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Sonntag,
16. Mai 2021

Wozu du geschaffen bist

Siebter Sonntag der Osterzeit
Hl. Johannes Nepomuk, Priester, Märtyrer

Maria Boeselager

Joh 17,6a.11b-19
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir! Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllte. Aber jetzt komme ich zu dir und rede dies noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.

Einführendes Gebet: Herr, so, wie ich gerade bin, darf ich zu dir kommen. Herr, so, wie ich gerade bin, liebst du mich. Herr, so, wie ich gerade bin, will ich mich dir und deinem Wort öffnen.

Bitte: Komm, Heiliger Geist! Zeige mir neu, wie sehr der Vater mich von Ewigkeit her und in Ewigkeit liebt und wozu er mich geschaffen hat.

1. Geschaffen für Jesus. Jesus spricht in diesem Evangelium darüber, dass seine geliebten Jünger ihm vom Vater gegeben sind. Auch dich hat der Vater ganz Jesus anvertraut. Alles, was er geschaffen hat, will Gott Vater zu Christus führen. Von Ewigkeit her hat er dich so geschaffen, dass Christus in dir und du in Christus leben kannst. Gott Vater liebt es, wenn du dich ganz in die Arme Christi fallen lässt, wenn du dein Leben ganz auf Christus baust und von ihm verwandeln lässt. Das ist die Berufung jedes Menschen! Alles andere, jede Entscheidung, die wir in unserem Leben fällen, ist "nur" ein Mittel, um zu diesem Ziel zu gelangen: In Christus, wie Christus frei zu werden für die Liebe und Ehre Gottes, des Vaters.

2. Geschaffen für Freude in Fülle. Manchmal denken wir, es sei eine besonders christliche Haltung zu sagen: "Mein Glück ist mir egal." Aber eine solche Indifferenz ist ganz und gar falsch und fatal. Alles, was Christus für die Menschen tut, tut er, "damit sie meine Freude in Fülle in sich haben." Du bist geschaffen für die Freude in Fülle, für die Erfüllung all deiner Sehnsüchte. Egal, welche Sehnsüchte du hast, Gott will sie erfüllen. Selbst wenn sie manchmal etwas ungeordnet oder durch Verletzungen verbogen wurden, vor Jesus dürfen alle Sehnsüchte bestehen. Er sieht sie und will sie reinigen und mit seiner vollkommenen Freude erfüllen. Nur er kann das!

3. Geschaffen für den Himmel. Wenn du jetzt denkst: "Das ist alles schön und gut, aber vollkommene Freude habe ich noch nie erlebt. Irgendwann ist selbst der schönste und tiefste Moment vergangen. Selbst wenn sich in der Welt einmal alle meine Wünsche erfüllt haben, habe ich immer noch etwas vermisst." Das stimmt, denn du hast Heimweh! Deine Seele sehnt sich nach deinem Zuhause. Du bist nicht von dieser Welt. Jesus will uns zwar schon hier auf Erden unendlich reich beschenken, und das tut er jeden Tag, er macht aber auch keinen Hehl daraus, dass es als Kind Gottes immer wieder hart ist, auf Erden zu leben, denn wie Christus sind wir nur Gesandte auf Erden. Unsere wahre Heimat ist im Himmel.

Gespräch mit Christus: Himmlischer Vater, wie oft renne ich wie ein Hamster im Rad und vergesse das Ziel für das ich geschaffen wurde. Von ganzem Herzen bitte ich dich: Zeige mir, wozu ich geschaffen bin. Erwecke neu in mir die Sehnsucht nach Einheit mit deinem Sohn, nach vollkommener, wahrer Freude und nach dem Himmel. Hilf mir zu erkennen, wie unendlich du mich liebst und dass ich mein Leben in und mit Christus leben kann. Hilf mir zu erkennen, wo ich versuche, meine Sehnsüchte mit anderen Dingen zu füllen, statt mich von dir beschenken zu lassen. Hilf mir zu erkennen, dass so manche Mühe und so mancher Schmerz mich daran erinnern, dass ich noch nicht zu Hause bin.

Vorsatz: Heute will ich mich im Gebet ernsthaft fragen, wonach ich mich im Moment am meisten sehne. Ich will dir glauben, Jesus, dass du mich wirklich danach fragst, dass meine Wünsche dir nicht gleichgültig sind. Ich will dir diese Sehnsüchte, egal welche es sind, ohne Scham und falsche Bescheidenheit hinhalten und dich bitten, mir zu zeigen, wie du diese Sehnsüchte erfüllen willst.

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