Tägliche Meditationen
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Sonntag,
24. Februar 2019

Liebt eure Feinde

Siebenter Sonntag im Jahreskreis
Hl. Matthias, Apostel

P. Anton Vogelsang LC

Lk 6,27-38
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln. Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd. Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück. Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen. Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles zurückzubekommen. Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe. Sende aus deinen Geist, und alles wird neu geschaffen, und du wirst das Angesicht der Erde erneuern.

Bitte: Jesus, erleuchte meinen Verstand und erfülle mein Herz mit deiner Botschaft!

1. Jünger Jesu sein. Manchmal haben wir falsche Vorstellungen davon, was es bedeutet, ein Jünger Jesu zu sein. Wir halten das Christentum für eine freundliche, kuschelige Religion, die uns Werte als Richtschnur für unser Leben gibt und uns hilft, wenn wir uns schlecht fühlen. Aber in Wahrheit ist es eine sehr anspruchsvolle Sache. Jesus erwartet von seinen Jüngern, dass sie seinem Beispiel folgen, eher anderen zu dienen, als sich bedienen zu lassen; demütig zu sein; andere zu lieben, und zwar nicht nur die Menschen, die wir mögen, sondern ebenso unsere Feinde. Halte dich nicht für einen wahren Jünger Jesu, ehe du nicht bereit bist, dies alles zu tun.

2. Wer sind deine Feinde? Damit meine ich nicht die, die du hasst. Andersherum wird es richtig. Wer hasst oder verachtet dich? Denk darüber nach! Häufig sind es Menschen, die uns nahestehen und die wir verletzt haben. Es kann dein Ehemann / deine Ehefrau sein oder dein Ex-Mann / deine Ex-Frau, ein Elternteil, ein Sohn oder eine Tochter. Vielleicht ist es ein Arbeitskollege. Jemand, dessen böse Handlung du aufgedeckt hast, und die dich jetzt einholt. Wer sind deine Feinde?

3. Liebt eure Feinde. Wie kannst du deinen Feind lieben? Jemanden zu lieben, bedeutet nicht einfach, nette Gedanken über ihn zu haben. Im heutigen Evangelium verwendet Jesus sehr kraftvolle aktivische Verben:
• Liebt eure Feinde (Das an dieser Stelle verwendete griechische Wort lautet agapoa. Das Wort kommt im Altgriechischen selten vor. Es wurde fast ausschließlich im christlichen Sprachkontext entwickelt, um die Art von Liebe auszudrücken, die nicht an sich selber denkt, sondern die sich ausstreckt für das Wohl anderer.);
• tut Gutes denen, die euch hassen;
• jemanden segnen;
• für jemanden beten, sich für jemanden einsetzen.

Gespräch mit Christus: Jesus, wie kann ich meine Feinde lieben? Worum du mich bittest, ist sehr schwer. Aber du bist uns mit gutem Beispiel vorangegangen, als du am Kreuz gebetet hast: "Vater, vergib ihnen!" Nimm mich an der Hand und leite mich, damit ich so zu lieben lerne wie du.

Möglicher Vorsatz: Ich werde für jemanden beten, den ich verletzt habe oder der mich verletzt hat, und Gott bitten, ihn zu segnen.

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